30 Tage Gebet: Murshidabad – Das Land der Nawab

Im islamischen Fastenmonat Ramadan

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zu Murshidabad.

Der indische Verwaltungsbezirk Murshidabad in Westbengalen hat eine Größe von rund 5.300 km². Die Hauptstadt Beherampore liegt am Bhagirathi, einem Hauptzufluss des Ganges. 1704 verlegte Murshid Quli Khan den Regierungssitz von Dhaka nach Murshidabad und schuf so die islamische Hauptstadt von Bengalen.

Die frühere Pracht der islamischen Herrschaftsträger lässt sich noch heute im Museum des „Palastes der 1.000 Räume“ bewundern. Unter den Nawab-Dynastien war das Land berühmt, heute ist es unbedeutend und vergessen. In Bezug auf die Handwerkskunst hat es eine reiche Tradition aufzuweisen, so dass viele fähige Männer ihr Wissen in ganz Indien weitergeben. In Murshidabad wird Elfenbein geschnitzt, es gibt die Silber- und Goldstickerei, die Seidenweberei und andere Kunstgewerbe. Knapp 90% der 6 Millionen Bevölkerung lebte im Jahr 2001 noch auf dem Land.

Fast 4 Millionen Einwohner des Distrikts Murshidabad gehören zu der Volksgruppe der Bengalen. In ganz Westbengalen leben insgesamt 20 Millionen Menschen bengalischer Herkunft. Zusammen mit den 122 Millionen in Bangladesch lebenden Bengalen, sowie den 5 Millionen in anderen indischen Bundesstaaten lebenden Volksangehörigen bilden sie ein großes Volk.

Der Bezirk Murshidabad wird durch den Fluss Bhagirathi quasi in zwei Teile geteilt. Der östliche Teil – Bagri – umfasst saftige Ebenen und Ackergebiete, der westliche Teil – Rarh – ist bekannt für Kalkstein und Ton. Der größte Teil der Gegend liegt nur etwa 10 m über dem Meeresspiegel und ist somit ständig von Überschwemmungen bedroht.

Heute ist diese Region leider auch durch zahlreiche weitere Probleme bekannt, wie z.B. Entführungen, Kinderarbeit, extreme Armut und politische Morde. Wesentliche Entwicklungen der Moderne sind ebenso unbemerkt an Murshidabad vorübergegangen wie geldliche Zuwendungen, die andere Teile Westbengalens reichlich erhalten haben.

In den Augen der örtlichen Christen gibt es noch einen weiteren Minuspunkt, der all das weit überragt: Auf jede Million Einwohner kommt weniger als ein einziger hauptamtlicher Verkündiger des Wortes Gottes! Im Gegensatz zum sonstigen Westbengalen, das mehrheitlich hinduistisch geprägt ist, sind in Murshidabad 64% der Bevölkerung Muslime.

Aber wenn die Zahl der aktiven Christen auch klein ist, so sind durch ihr Zeugnis doch schon Muslime Christen geworden. Sie werden hart verfolgt, ihr Glaube wird im Dorf schnell sichtbar. Vor gut einem Jahr besuchte ein Christ eine hiesige Familie, von der er durch einen gemeinsamen Bekannten in der Hauptstadt gehört hatte. Diese Familie zeigte Interesse am Evangelium und entschied sich für Jesus, den Messias. Es gäbe bestimmt unter den Muslimen noch mehr solcher Familien, nur hatten sie noch nie die Gelegenheit, das Evangelium in ihrer Sprache zu hören.

Auch in der Frage der Weiterführung und Schulung der Christen ist noch viel zu tun.

Gebetsanliegen
- Jesus Christus ist auch der Herr über diese Gegend - möge er sich selbst auch dort bezeugen.
- Schulung und geistliche Ausrüstung der Gläubigen von muslimischem Hintergrund zum Dienst und Zeugnis.
- Ausbildung von Langzeitmitarbeitern und eine tiefe Einheit unter christlichen Organisationen.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 20.09.2008

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