30 Tage Gebet: Ahmedabad in Indien

Ahmedabad

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zur Millionenstadt Ahmedabad im Nordwesten Indiens.

Ahmedabad ist eine der größten Städte Indiens und liegt im Nordwesten, im Bundesstaat Gujarat, dessen Hauptstadt sie ist. Gujarat ist ein 196.000 km² großer Küstenstaat, der an den Nachbarn Pakistan grenzt. Im Süden finden sich fruchtbare Böden, während der äußerste Nordosten Wüstenland ist. Im Bundesstaat Gujarat wird zu etwa 90% Gujarati gesprochen, eine der vielen indogermanischen Sprachen.

Indien entwickelt sich immer stärker zu einem kulturell geteilten Land. Das spiegelt sich auch in Ahmedabad wieder, wo der Fluss Sabarmati die Stadt in zwei gänzlich verschiedene Welten teilt. Die westliche Seite ist reich, modern, technologisiert und hinduistisch geprägt. Auf der östlichen Seite liegt die chaotisch anmutende Altstadt, die vorwiegend muslimisch dominiert wird. Alt-Ahmedabad – geprägt von schmalen, sich windenden Gässchen, eng aneinander gebauten Häuserzeilen sowie Moscheen und Friedhöfen – gibt dem heutigen Betrachter einen Eindruck von der islamischen Vergangenheit dieser Stadt.

Der Anteil der Muslime an der Stadtbevölkerung beträgt gut 10%, während fast 90% dem Hinduismus angehören. Zu christlichen Denominationen halten sich etwa 0,5%. Seit den schrecklichen religiösen Unruhen zwischen Muslimen und Hindus im Jahr 2002 ist die Grenze, die durch diese Stadt verläuft, zum Symbol für die Ausgrenzung der Muslime vom gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben geworden. Ein hoher Prozentsatz der Muslime muss sich seitdem mit Unterbezahlung abfinden oder ist sogar arbeitslos. Viele leben in Ghettos oder Slums und sind so weit unten angekommen, dass ihnen nur noch der reine Überlebenswille hilft, nicht total zu resignieren. Sogar die fortschrittsorientierte muslimische Elite erlebt die ausgrenzende Trennung und wirtschaftliche Ungleichheit, die allein dadurch entsteht, dass sie keine Hindus sind.

Diese Ungerechtigkeit, aus der so viel persönliches Elend entsteht, wirft bei den Betroffenen Fragen auf. Einfache Antworten gibt es nicht. Das christliche Zeugnis vor Ort leidet darunter, dass viele Menschen große Angst haben, sich zu ihrem Herrn zu bekennen, da sie selbst starke Verfolgung erleben. Verfolger der Christen sind vor allem radikalisierte Hindus, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den hinduistischen Glauben zur vorherrschenden Religion ganz Indiens zu erheben.

Gleichzeitig hat die Verfolgungssituation manchen Christen dazu gebracht, sein Leben neu auf Jesus auszurichten. An einigen Stellen ist es dadurch zu neuen Bewegungen gekommen. Zuvor waren viele Gemeinden durch Streit und Kompromisse mit der hinduistischen Umgebung kraftlos geworden.

Gebetsanliegen
- Die Hinwendung von Muslimen in Ahmedabad zum lebendigen Glauben an Jesus Christus und die Erkenntnis, dass ihre Anstrengung allein nicht ausreicht, Gott zu gefallen.
- Mut für die Christen vor Ort trotz ihrer eigenen misslichen Lage und ihrer allgegenwärtigen Angst, damit sie ein Leben führen, das mit oder ohne Worte auf Jesus hinweist.
- Wirksame Konzepte gegen die Armut und die sich daraus ergebenden Probleme sowie Wege zu den Herzen der Muslime durch diese Umstände.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 01.09.2008

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