«Gebet beeinflusst die geistliche Atmosphäre einer Stadt»
Livenet:
Claudia Mössner, hop Basel heisst nicht «Hoffnung» und es ist keine
Anfeuerungsruf für den FC Basel. Was verbirgt sich dahinter?
Claudia Mössner: Das «hop Basel – Gebätshuus» hat für uns eine Doppelbedeutung. Zum einen steht es für «house of prayer
Basel». Ebenfalls ist es tatsächlich auch ein Anfeuerungsruf, aber
anstatt an unseren erfolgreichen FC Basel, ist er an die Gläubigen
gerichtet, immer wieder aufzustehen, um in Anbetung und Gebet vor
unseren Gott zu kommen. Wir sind begeisterte Fans und Nachfolger von
Jesus, dem einzig wahren Star! Ihm gehört unsere ungeteilte und
leidenschaftliche Anbetung.
Wozu wurde das «house of prayer» eröffnet?
Der Zweck dieses Hauses ist zuallererst, einen Ort der ständigen
Anbetung zu schaffen. Menschen können jederzeit kommen, um Gott zu
begegnen und ihn anzubeten. Zudem haben wir Zeiten der Fürbitte, wo wir
uns im Wunsch eins machen, dass der Wille Gottes zur Wiederherstellung
aller Dinge und Rettung der Menschen Realität wird. Anbetung mit vielen
wunderbaren Liedern und Zeiten des Gebets fliessen ineinander. Es soll
auch ein Ort der Entlastung und Heilung sein. Regelmässiges
prophetisches Gebet und Heilungsgebete wurden dabei wichtige Elemente.
Ziel ist eine 24-Stunden-Anbetungszeit?
Das ist unser Ziel, aber den Weg dahin gehen wir ohne Druck. Heisst es
nicht auch «Wo der Herr das Haus nicht baut, ist die Arbeit umsonst»? So
legen wir den Fokus auf ein organisches Wachstum. Wir beten, dass Gott
Mitarbeiter für den ehrenamtlichen Einsatz freisetzt. Dadurch können
weitere Zeiten ausgebaut werden, besonders auch in den Nächten. Momentan
decken wir von Mittwoch bis Samstag 54 Stunden ab. Wir glauben, dass
dauerhafte Anbetung in Einheit einen grossen Einfluss auf die geistliche
Atmosphäre einer Stadt und Region hat.
Wie sieht ein «typischer» Tag aus?
Nehmen wir den Freitag. Da wird um fünf Uhr die Türe aufgeschlossen,
nach einer Nacht, wo zwei bis drei Fürbitterinnen die «Stellung» halten.
Wir starten mit Anbetung und Fürbitte für Familien und die
Geschäftswelt. Danach haben wir eine mehr kontemplative Zeit mit
Anbetung in der Art von Taizé. Alle zwei Stunden leitet ein neues
Anbetungsteam und jedes Set hat seine eigene Ausrichtung. Während in der
Cafeteria ein leckeres Mittagessen angeboten wird, wo wir gute
Gemeinschaft erleben, führt ein Team im Gebetsraum in spanische
Anbetung. Anbetung mit dem Wort Gottes, wo wir meditativ Bibelpassagen
singen und beten, wechseln sich immer wieder mit Fürbittezeiten ab, zum
Beispiel für das ungeborene Leben, die islamische Welt, die Muslime in
unserer Stadt, die Juden in Europa oder gegen den Menschenhandel.
Zwischendurch gibt es immer wieder Anbetung pur, bis wir dann um ein Uhr
am Samstag früh das Haus schliessen.
Gibt es andere Regionen in der Schweiz, die dem «hop Basel»-Beispiel folgen wollen?
Wir dürfen mit einigen Gebetshäusern und Gebetshausinitiativen mit
derselben Ausrichtung verbunden sein, sie unterstützen und ermutigen.
Unsere jährlichen «10 Tage hop intensiv» waren schon für manch
entstehendes oder schon bestehendes Gebetshaus prägend. Vernetzt sind
wir mit den schweizerischen Gebetshäusern, aber auch europaweit und
darüber hinaus.
Werden auch eigene Gottesdienste und Veranstaltungen angeboten?
Unser Schwerpunkt ist der Gebetsraum, wo eigentlich immer «Gottesdienst»
stattfindet. Wir sind ein übergemeindliches und überkonfessionelles
Werk und bilden keine Konkurrenz zur Gemeinde. Wir verstehen uns als
Ergänzung. Ab und zu haben wir auf Fürbitte und Anbetung bezogene
Seminare oder Schulungen. Mit unseren Mitarbeitern haben wir einmal
monatlich Samstag morgens unseren «Deeper Schulungsmorgen».
Welche Momente bewegen Sie besonders in Ihrer Arbeit?
Besondere Momente sind, einfach in Anbetungszeiten zu den Füssen von
Jesus zu sitzen und tief von seiner Liebe und Gegenwart durchdrungen zu
werden. Es ist manchmal, als ob die Zeit still stehen würde und ganz
tiefe Begegnungen und Herzensaustausch mit ihm stattfinden. Zudem
erleben wir oft tiefe Offenbarungen in «Anbetung mit dem Wort» oder auch
in den Fürbittezeiten, wenn unsere Herzen mit Gottes Herz eins sind und
Gottes Erbarmen und seine Liebe unser Beten leiten. Auch in der
Cafeteria bei Gemeinschaft, Austausch und Freundschaft erleben
wir unbezahlbare Momente.
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Datum: 03.01.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet