Nusra-Front und IS stehen vor den Toren
Rund 1900 Jahre vor Christus taucht Aleppo erstmals in der Geschichte auf. Die Stadt sah viele Mächtige kommen und gehen. Sie gehörte zum Perserreich, zu den Assyrern und den Cäsaren Roms. Unter anderem wurde es von den Mongolen erobert und zählte später zum Osmanischen Reich.
Jetzt stehen wieder finstere Häscher vor den Toren der 2,1-Millionen-Stadt. «In diesen Stunden rücken islamistische Extremisten immer schneller zu uns vor. Vom Westen her nähert sich die Nusra-Front, vom Osten her der IS. Bitte betet für uns, die Lage ist sehr ernst.» Diese Worte stammen von einem einheimischen Partner des christlichen Werks «Hilfe für Mensch und Kirche – HMK» mit Sitz im schweizerischen Thun.
Spital geschlossen
Die Organisation «Ärzte ohne Grenzen» berichtete, dass das wichtige Spital «Al-Sahur» geschlossen werden musste, nachdem Angriffe mit Raketen und Fassbomben erfolgt waren. Das Spital war für rund 400'000 Menschen zuständig. Das Krankenhaus sei schwer beschädigt und es sei unklar, ob es den Dienst wieder aufnehmen könne. Schon Mitte April musste ein anderes Spital in Aleppo schliessen.
Die Lage in Aleppo verschlechtert sich. «Kurz vor Ostern haben Extremisten bereits die Stadt Idlib in der Nähe eingenommen und die Scharia installiert. Die Christen wurden vor die Wahl gestellt: Flucht, zwangsweiser Übertritt zum Islam oder Bezahlung einer hohen Schutzsteuer», berichtet der HMK-Vertraute. Befürchtet werde ein zweites Mossul.
Christen wünschen Gebet
Meist wünschen bedrohte Christen als erstes, dass für sie gebetet wird. Deshalb ruft Livenet.ch dazu auf, sich auf diese Weise für Aleppos gefährdete Bevölkerung und die dortigen Christen einzusetzen. Bitte beten Sie, dass...
- ... der Druck auf die Bevölkerung und die Christen abnimmt.
- ... Pfingsten ein Wendepunkt für die Stadt sein darf.
- ... heutige Verfolger umdenken; so wie Saulus, der zum Paulus wurde.
- ... die Menschen die Stadt nicht fluchtartig verlassen müssen, sondern ihrer Heimat treu bleiben können und dass die Christen ihren Auftrag im Sinn von Jesus Christus erfüllen können.
- ... die Extremisten ihr Feld nicht weiter ausdehnen können.
- ... für Stabilität für die Stadt Aleppo und das ganze Land.
Zum Thema: Datum: 10.05.2015
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet