Afrikanischer Appell

„Gebt Europa nicht auf!“

Viele Christen in Europa leiden an einer übermächtigen säkularen Kultur, der nichts heilig ist. An einer Konferenz in Thun verkündigte der Ugander John Mulinde dagegen einen siegesgewissen Glauben, der Gott in allen Bereichen des Lebens Raum gibt.
Christus ist der König der Könige: John Mulinde in Thun.
Wer hat das Sagen? John Mulinde fragte, wie Christen sich zu Gottes Autorität stellen.
Partner im Ringen um Erneuerung: Mulinde und der Thuner Gebetsleiter Walter Bernhard, Organisator der Transformationstage.
Der Prediger aus Uganda und sein Übersetzer Gottfried Bernard.
Gemeinsames Gebet für geistliche Durchbrüche.
Auf die Tagung mit Mulinde in der Curlinghalle Thun soll im Spätsommer 2007 eine weitere folgen.

„Wir leben in einer Fast-Food-Generation“, begann John Mulinde seine zweitletzte Predigt an den „Gebets- und Transformationstagen“, die vom 29. August bis 2. September in der Curlinghalle Thun stattfanden. Und er übertrug dies auf die Religiosität: „Auch zu Gott kommen wir in einer Fast-Food-Erwartung.“ Einer Konferenz, der es um die Transformation einer Nation gehe, sei eine andere Haltung angemessen: „Wir können nicht kommen, um einfach zu empfangen, und dann wieder in den Alltag zurückkehren. Wir wollen hier doch verstehen lernen, mit welcher Dynamik das Königreich Gottes sich entwickelt und wie das geschieht. Wir wollen verstehen, welche Schritte uns geboten sind, und die Widerstände erkennen.“

Merkmale des Königreichs

Mulinde, der von Gottfried Bernard übersetzt wurde, nannte drei Merkmale, die auf jedes Reich, ob irdisch oder unsichtbar, zutreffen: „Wer ist der Herrscher, wer hat das Sagen? Was verlangt er von seinem Volk? Und: Was empfängt sein Volk, wenn es ihm gehorcht?“ Gottes Gebote seien der Ausdruck seines Charakters: „Er ist heilig, er liebt, er ist gerecht und kümmert sich leidenschaftlich um die Verlorenen. Und diese Charakterzüge sollen wir zum Ausdruck bringen!“ Christen hätten Gottes Leidenschaft für die Verlorenen auszuleben, „damit das Königreich des Lichts über das Reich der Finsternis triumphiert“.

Die Perversion der guten Gaben Gottes nicht zulassen

Auf dieser Grundlage rief John Mulinde die Konferenzteilnehmer auf, ihre persönliche Lebensführung und Ziele zu überprüfen. „Christen leben nicht für Vergängliches, sondern für das Ewige. Sie sehen nicht über die Verlorenen hinweg, sondern eine brennende Leidenschaft treibt sie an, Gefangene freizusetzen.“ Das Gesetz im finsteren Reich Satans sei Lüge, sagte Mulinde. „Vor allem versucht der Feind, die Gaben selbst, die Gott gegeben hat, zum Missbrauch zu pervertieren. Dinge, die uns dienen sollen, verdreht er, damit wir ihnen dienen, sie vergötzen.“ Sowohl das sexuelle Verlangen wie der Wunsch, respektiert zu werden, oder das Bedürfnis nach Sicherheit seien von Gott gegeben und sollten Menschen nicht von ihm wegtreiben.

Glaube und Lebensstil

Der ugandische Gebetsleiter hielt fest, dass Christen durch ihren Lebensstil, durch Taten den Glauben beweisen (Jakobus 2,14-26). Gott wolle seine Herrschaft im Herz des Menschen sowie in fünf Bereichen des Lebens zum Tragen bringen, „fünf Institutionen, die Gott jeder Gesellschaft gegeben hat“. Der erste, wichtigste Bereich sei Religion, seine Institution die Priesterschaft. „Auf der ganzen Welt hat Gott den Menschen das Verlangen gegeben anzubeten, sich einzuordnen und einer geistlichen Kraft hinzugeben. Wovor unser Herz sich beugt, das beten wir an.“

Es kommt auf die Priester an

Mit Verweis auf Hebräer 7,12 betonte Mulinde, dass sich mit dem Priestertum auch die Gesetze ändern. „Wenn die Priesterschaft Gott wahrhaft dient, wenn die Kirche stark ist, wird die Gesellschaft eher Werte annehmen, die mit Gottes Prinzipien übereinstimmen: im Bereich der Sexualität, in der Rechtssprechung und Justiz, im Umgang mit Geld, in Beziehungen.“

Dagegen führen nach Mulinde die Schwäche der Kirche und der Niedergang der Priesterschaft dazu, dass die Gesellschaft sich von Gottes Werten wegbewegt. „Sie gibt bösem Verlangen Raum in allen Bereichen des Lebens und beginnt, sich ungöttlichen Wertmassstäben unterzuordnen. Böses wird akzeptiert; was gestern als abscheulich galt, wird akzeptabel. Unseren jungen Menschen vermitteln wir, dass sie in diesem Umfeld ein anständiges Leben führen können.“ Eine solche Entwicklung deutet laut Mulinde darauf hin, dass „ein anderer König das Land übernimmt. Dieser König greift nach den Jüngeren und Jüngsten. Wenn er ihre Gedanken nun in Besitz nehmen kann, werden sie ihm künftig gänzlich ergeben sein.“

Nationale Erneuerung

Was sollen die Menschen, die Gottes Wort verpflichtet sind, tun, wenn die Fundamente wegbrechen? „Sie können doch nicht einfach schlafen, nicht einfach in den Tag hinein leben, nicht leben und leben lassen, wenn das Land vom Reich der Finsternis eingenommen wird!“

John Mulinde weiss, wovon er spricht: Die Bevölkerung Ugandas hat durch das Schreckensregime Idi Amins, durch die Aids-Epidemie und die langjährige grausame Rebellion im Norden Furchtbares erlitten. Doch ihn bestimmt die Erfahrung der Erneuerung der Menschen durch Gottes Wirken: „Wenn wir das Böse vorstossen sehen, fängt der Geist Gottes in uns zu brennen an. Er fängt an zu seufzen und zu schreien. Unser Leben wird verzehrt von der Leidenschaft, Gottes Herrschaft auf dieser Erde kommen zu sehen, der Leidenschaft, Gefängnistore aufzubrechen und die Gefangenen zu befreien. Glaube ist mehr als Lippenbekenntnisse – er ist Aktion!“

Wiederholt stellte der Afrikaner in Thun die Fragen:“Wer hat unsere Zeit? Wer verfügt über unsere Ressourcen, unsere Gaben und Talente?“ Gottes Herrschaft bedeute, dass das Land eine Erneuerung erfahren könne. Dazu müssten die Christen eine „heilige, wirkungsvolle Priesterschaft hervorbringen“. Jesus stelle dafür Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer bereit (Epheser 4,11); sie sollten die Christen befähigen, Gott zu dienen und dann auch seine Pläne im Land zu realisieren.

Weckruf

An warnenden Untertönen liess es John Mulinde nicht fehlen: „Wenn wir nicht darauf hinwirken, dass eine wirksame Priesterschaft die Gesellschaft verändert, haben wir unsere Niederlage bereits akzeptiert.“ Nun ergehe ein Trompetenstoss: „Wacht auf, ihr Christen! Erinnert euch an die Bestimmung der Gemeinde!“ Jesus habe die Kirche nicht als Club von Menschen gegründet, die einander mögen. Die Kirche hat einen Auftrag zu erfüllen!“ Der Prediger erinnerte an den Befehl von Jesus: „Geht hin in alle Welt und macht Menschen überall zu Jüngern!“

Vor grossen Widerständen, auch den Pforten der Hölle, solle die Kirche nicht zurückschrecken. „Die Kirche soll sie im Glauben überwinden. Ohne Glauben geht es nicht.“ Mulinde rief aus: „Ich werde mich nicht länger zurückziehen. Ich will hinausgehen. Ich werde ausbrechen und will mein Land zurückfordern. Ich werde verlange, dass man sich meinem König unterstellt. Er hat geschworen, dass jedes Knie sich beugen wird! Jede Zunge wird bekennen, dass er der Herr ist!“ Christen seien nicht zur Niederlage bestimmt.

„Gott ist mit Europa noch nicht fertig“

Den Zuhörern versicherte der ugandische Prediger prophetisch, Gott sei mit Europa noch nicht fertig. Darum: „Gebt Europa nicht auf!“ Die Christen hätten dem Feind zu widerstehen und die Grösse Gottes zu proklamieren. „Er mag der Herrscher dieses Zeitalters sein – meiner ist der König der Könige! Wir sind in Bewegung! Wir haben eine Mission! Unser Gott hat den Sieg bereits errungen! In ihm sind wir mehr als Überwinder. Hört auf, der Lüge Glauben zu schenken. Lasst euch von den Bergen nicht beeindrucken.“

Mut für die Endzeit

Am Ende seiner Predigt über die „Merkmale des Königreichs“ wandte sich Mulinde gegen die in vielen Kreisen verbreitete Meinung, es müsse mit der Welt immer schlimmer kommen. „Das Volk, das seinen Gott kennt, wird stark sein und mit dem Herrn grosse Taten vollbringen. Die Ernte hat begonnen. Die Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes wird die Erde bedecken! Das wird nicht nur in Afrika geschehen – auch in Europa, auch in der Schweiz!“

Alle fünf Lebensbereiche (neben Religion Familie, Wirtschaft, Politik und Weltanschauung) seien für Gott zu beanspruchen, sagte Mulinde. Und forderte, der Bibel wieder Recht zu geben: „Ihr könnt nicht in der Autorität Gottes handeln, wenn ihr ablehnt, was die Schrift sagt. Solange wir nicht verstehen, was geistliche Autorität ist, wird der Niedergang dieses Kontinents anhalten. Wir haben Autorität!! Sagt es einander: Wir haben Autorität!“

Mulinde rief die Zuhörer auf, mit ihm laut zu proklamieren, dass Gott geistliche Waffen zum Niederreissen feindlicher Festungen gegeben hat – so dass er wieder in seiner Grösse erkannt wird (2. Korinther 10,4-5). „In Jesus Christus sind wir mehr als Überwinder!“ Die Versammlung schloss im gemeinsamen Proklamieren; die Teilnehmenden beteten füreinander und erbaten Kraft von oben und ein neues Feuer.

Weitere Botschaften von John Mulinde an den Transformationstagen:
Was bewegt uns zu beten?
Warum beten wir – und nichts passiert?
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Im Spätsommer 2007 soll John Mulinde erneut in Thun sprechen.

Datum: 30.12.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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