Amische

Alles Zufall? – Der grosse Blackout, ein Felssturz, zwei Erdbeben…

Als am 14. August 2003 in New York die Lichter ausgingen, war ein Minibus mit sieben Amischen im Bundesstaat Ohio unterwegs. Die Christen aus dem fernen Westen der USA unternahmen eine Gebetsreise in den Osten des Landes, wo die Amischen nach der Ankunft aus Europa zuerst gesiedelt hatten.
Ben und Barbara Girod im Mai 2003 in Winterthur
Am 3. Mai 2003 abgestürzt: The Old Man on the Mountain
Unter Bullingers Kanzel: Ein Mennonitenchor aus den USA am 26. Juni 2004 im Grossmünster.
Erdbebenkarte der ETH

Der grosse Blackout brachte das grösste Finanzzentrum der Welt zum Stillstand; 50 Millionen an der amerikanischen Ostküste sassen an diesem Donnerstagabend im Dunkeln. Der Spannungsabfall in der Stromversorgung um 16.10 Uhr begann in Ohio, wo der Minibus unterwegs war. Interessant: Die sechs Männer und ihr Leiter Ben Girod beteten, Gott möge von Menschen gemachte Lichter ausgehen lassen!

Am Tag der Versöhnungsfeier in Zürich…

Die Amischen in den USA sind Nachfahren von aus der Schweiz geflüchteten Täufern; die allermeisten fahren nicht Auto und beziehen auch keinen Strom von Kraftwerken. Für manche von ihnen ist jedoch das zeitliche Zusammenfallen von zwei anderen Ereignissen ein Fingerzeig Gottes. Denn es wurde vorausgesagt.

Anfang Mai 2003 führte die Stiftung Schleife mit der Gruppe von Ben Girod eine Konferenz zur Versöhnung von Reformierten und Täufern durch. In ihrem Rahmen fand ein Gottesdienst statt, in dem der Zürcher Kirchenratspräsident Pfr. Ruedi Reich die Verfolgung der Täufer im 16. und 17. Jahrhundert als „Verrat am Evangelium“ bezeichnete. Ben Girod erklärte in dieser Feier, die Amischen seien zu ihren Wurzeln zurückgekehrt: „Wir sind bereit zu vergeben und möchten Vergebung aussprechen im Blick auf die Vergangenheit.“

…ein Felssturz in den USA, wie vorausgesagt

Einem der US-Teilnehmer an der Winterthurer Konferenz war Wochen zuvor durch einen jungen Mann eine Zersplitterung von Felsen in den Weissen Bergen angekündigt worden. An eben diesem 3. Mai 2003, als Reich und Girod im Grossmünster sprachen, geschah es: ‚The Old Man on the Mountain’ in den Weissen Bergen von New Hampshire, einer der markantesten Felsen im Osten der USA, stürzte ganz unerwartet ins Tal.

Der 13 Meter hohe Felsen mit dem natürlichen Profil eines Gesichts ist eine Ikone des Staates New Hampshire; er findet sich auf seinen Autoschildern. Gemäss Medienberichten gab es keinen natürlichen Grund für den Abbruch, der in der Nacht oder am frühen Morgen unbemerkt geschah. Der Aussichtspunkt gegenüber dem Felsen heisst Franconia Notch; er ist benannt nach Franconia, einem der ersten Siedlungsgebiete der Täufer in Amerika.

Zweiter Gottesdienst – zwei Erdbeben in der Schweiz

In früheren Zeiten sahen Christen auch Erdbeben als Fingerzeige Gottes an. In diesem Zusammenhang mag die Folge zweier mittelstarker Beben innert sieben Tagen in der Schweiz erwähnt werden, vor und nach dem zweiten Gottesdienst zur Versöhnung von Reformierten und Täufern im Grossmünster. Den Riss heilen: Begegnungstag von Reformierten und Täufern in Zürich . Die Zürcher Landeskirche führte ihn am 26. Juni im Rahmen der Feiern zum 500. Geburtstag des Reformators Heinrich Bullinger zusammen mit den Mennoniten durch.

Das erste Erdbeben mit der Stärke 3.8 auf der Richter-Skala ereignete sich am 22. Juni kurz nach ein Uhr und hatte sein Epizentrum im Baselbiet (unweit von Liestal, wo die Schweizer Mennoniten ihr Bildungszentrum Bienenberg haben). Das zweite Erdbeben mit Stärke 4.0 geschah am 29. Juni kurz vor zwei Uhr und hatte sein Epizentrum im Osten des Kantons Aargau, wo Heinrich Bullinger vor 500 Jahren geboren wurde…

Datum: 03.07.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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