Zürcher Juden bedauern das Verbot der Erziehungsdirektion

Das Zürcher Volksschulamt hat angekündigt, dass es sämtliche Kindergärten und Schulen der jüdisch-orthodoxen Gemeinde im Kanton Zürich überprüfen werde. Es sei ein berechtigtes Anliegen, dass das Amt dabei insbesondere die Lehrplanorientierung anschaue, sagte Winter. Er stellt fest, dass in der Gesellschaft allgemein Skepsis gegenüber allem herrsche, was religiös sei. «Religiöse Werte und Anschauungen verlieren in der sich ständig weiter säkularisierenden Gesellschaft an Bedeutung und Verständnis.»

Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) will sich in Gesprächen mit Behörden, politischen Parteien und Vertretern anderer Religionsgemeinschaften dafür einsetzen, dass die religiösen Werte nicht vollständig aus der Gesellschaft verschwinden. Entsprechend ist der SIG-Präsident Herbert Winter enttäuscht über das behördliche Nein zu einem islamischen Kindergarten in Volketswil ZH. Es gebe keinen Grund, einen privaten islamischen Kindergarten nicht zu bewilligen, sofern die Einhaltung des Lehrplans garantiert sei, sagte Winter gegenüber dem Sonntagsblick vom 1. Juni.

Das Volksschulamt des Kantons Zürich hatte dem Verein «Al Huda» das Führen eines privaten Kindergartens verweigert. Die Behörde befürchtete, dass den Kindern «einseitig» Werte vermittelt würden, die mit den Leitsätzen der Volksschule wie Toleranz, Offenheit und Dialogfähigkeit nicht vereinbar seien. Grund für diese Annahme waren Verbindungen der Trägerschaft zum Verein «Islamischer Zentralrat Schweiz».