„Wir glauben, dass Jesus wirklich helfen kann!“
Pfr. Markus Giger, Leiter der reformierten Streetchurch in Zürich, konfrontierte den Saal mit den Bedürfnissen von urbanen Jugendlichen ohne Perspektive. „Wir glauben, dass Jesus ihnen wirklich helfen kann!“ Sie sollten in der Streetchurch Versöhnung erleben; um ihnen zu dienen, müssten Gottesdienste mit diakonischen Angeboten (WG, Arbeitsprogramme) ergänzt werden.
Trendy, kein bisschen leise – und total flexibel
Dani Linder präsentierte die Freikirche ICF Zürich als Mittel zum Zweck, „Menschen zu Gott zu führen“. Daher sei man methodisch sehr flexibel und arbeite mit minimalen rechtlichen Strukturen. ICF bietet Programme für fünf Alterssegmente und für Latinos und fordert die Christen auf, in geschlechtergetrennten Kleingruppen geistlich zu wachsen.
Niederschwellig
Wilf Gasser stellte die Vineyard Bern (früher: Basileia) als ökumenisch offene charismatische Gemeinschaft dar, die Gott für den Bau seines Reichs zu Diensten sein wolle. „In vielen Kirchen findet sich etwas, was auch wir als unser Erbe aufnehmen.“ Am Ende der Vineyard-Gottesdienste werden Besucher regelmässig eingeladen, ihr Leben auf Gott auszurichten. Gasser stellt fest, dass auch in seiner Bewegung die Zahl der täglichen Bibelleser sinkt. Die in der Landeskirche verbliebene Vineyard-Gemeinde, die die Gründung zahlreicher Migrationskirchen mitinitiiert hat, verteilt in Bern jede Woche gesammelte Lebensmittel an Bedürftige. Sie will, so Gasser an der Tagung, als laienkirchliche Bewegung „selbst Volkskirche sein“: mit einer niedrigen Schwelle, offen für Benachteiligte, nahe an gesellschaftlichen Brennpunkten.
Minderheit mit Hoffnung für die Grossstadt
Die Gellertkirche, die zur Basler Münstergemeinde gehört, wurde von Pfr. Bruno Waldvogel vorgestellt. Den Verantwortlichen geht es darum, „dass Leute entdecken, was Gott für sie bereithält“. 250 freiwillige Mitarbeiter engagieren sich im Gellert – ein Hoffnungssignal für die weiter schrumpfende reformierte Kirche Basels. Die Gemeinde finanziert 40 Prozent ihrer Stellen aus eigenen Fördermitteln; sie hat sich Kontakte zu Menschen, die von Kirche wenig halten, zur Priorität gemacht.
Nach dem Nachtessen im Schloss Hünigen konnten die Teilnehmenden noch drei Vertreter des Berner Evangelischen Gemeinschaftswerks EGW kennenlernen, welche ihr Selbstverständnis darlegten und die vielschichtige Beziehung zur Landeskirche ausleuchteten.
Datum: 03.11.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch