«Der Druck auf Israel ist gut: Er bringt die Einwohner zum Beten»

Ramallah. Das palästinensische Parlament hat Mahmud Abbas (Abu Mazen) als Ministerpräsidenten bestätigt. Zugleich gaben die Abgeordneten ihre Zustimmung zum neuen Kabinett von Abbas. Insgesamt 51 der 85 anwesenden Abgeordneten stimmten für Abbas, 18 gegen ihn. Nach dem Votum spendeten die Abgeordneten dem 68-Jährigen langen Applaus. Mit der Zustimmung ist der Weg frei für den von den USA, der EU, der UNO und Russland ausgearbeiteten Fahrplan für den Frieden in Nahost. US-Präsident Bush kündigte schon mehrfach an, den Plan unmittelbar nach der Regierungsbildung in Ramallah präsentieren zu wollen. Doch der Widerstand folgte auf den Fuss. Nur wenige Stunden nach der Ernennung von Mahmud Abbas zum ersten palästinensischen Ministerpräsidenten sind bei einem Selbstmordanschlag in Tel Aviv mehrere Menschen getötet worden. Das war die Antwort derer, die nicht mit seiner Wahl einverstanden sind. Vor der Wahl hatte Yassir Arafat auch schon Mahmud Abbas Steine in den Weg gelegt, vor Wochenfrist setzte er ihn zwischenzeitlich sogar ab. Welche Hintergründe gibt es dazu? Ramon Bennett schwitzt. In Israel sei es heisser, sage ich. Er winkt ab. Stimmt. Nur sei er dort kühler angezogen, ausserdem kommt er gerade aus Deutschland. Dort war es kälter als hier in Münchenstein. Ansonsten ins schwitzen bringt ihn die Lage im Pulverfass Naher Osten. Daniel Gerber sprach mit Bennett über seine Einschätzungen betreffend den komplizierten, fast unmöglichen Frieden im Nahen Osten. Ramon Bennett ist Buchautor und Politbeobachter. Der Bürger dreier Länder (England, Neuseeland und Israel) lebt in Jerusalem, wo er das Missionswerk «Arm of salvation» führt.  Daniel Gerber: Weshalb ist Yassir Arafat gegen Mahmud Abbas?
ARM of SALVATION Ministry
Ramon Bennett

Ramon Bennett: «Arafat will seine Macht nicht teilen. Er ist der Boss der PLO. Nun ist Mahmud Abbas (Abu Mazen) ein moderaterer Palästinenser. Er will den Terrorismus bekämpfen und Dinge in der palästinensischen Führung verändern. Arafat will den Terror nicht stoppen. Wenn man sich zurückerinnert: Arafat wollte Judäa und Samarien, sowie die Hälfte Jerusalems und den Tempelberg um den palästinensischen Staat zu gründen. Der vormalige Premierminister Ehud Barak war bereit, die grössten Teile von Judäa und Samarien, die Hälfte Jerusalems und den Tempelberg zu geben, Arafat hätte den Staat gründen können. Er lehnte ab. Er will diesen Staat nicht, er tut nur so. Denn wenn es dieses Land geben würde, hätte er keine Legitimation mehr, Israel anzugreifen. Hier beginnen auch die Probleme mit Mahmud Abbas, dieser will nämlich einen palästinensischen Staat.»
 
Womit rechnen Sie jetzt?
Ich gehe davon aus, dass Amerika Druck auf Arafat machen wird.
 
Sie sind Bürger von England, Neuseeland und Israel. Angesprochen als Einwohner des letzten Landes, welches sind Ihre Hoffnungen?
Was ich nicht glaube ist, dass es Frieden im mittleren Osten gibt. Das hängt mit dem Islam zusammen. Die Araber besitzen rund zehn Prozent allen Landes der Welt. Dass sie das kleine Flecken Israel auch wollen, hat nichts mit der Landesituation sondern mit Religion zu tun. Ich glaube nicht an einen Frieden, bis Jesus, der Prinz des Friedens zurückkehrt. Jerusalem heisst nicht Stadt des Friedens. Yerushalyim bedeutet «wir werden Frieden sehen» - aber erst in der Zukunft.
 
Unbegreiflich scheint: Saddam Hussein drohte den Amerikanern: «Bei einem Angriff beschiessen wir Israel.» Selbst die indonesische Terrorgruppe die den Anschlag in Bali verantwortet, wollte auf ein unhaltbares Israel aufmerken lassen. Warum dieser Hass?
Die Aggression kommt vom Koran. Überall heisst es, der Koran sei voll friedlicher Lehre. Dies entspricht nicht der Realität. Es wird gelehrt, Juden sollen umgebracht werden, wo immer man sie findet. Das gleiche steht über die Christen. Wer nicht Moslem ist, soll getötet werden. Israel wird keine Existenzberechtigung eingeräumt. Das erklärt den Hass auf dieses Land in der ganzen moslemischen Welt. Auch ausserhalb des arabischen Raums. Indonesische Moslems hassen Israel. Sie waren nie dort und kennen das Land gar nicht. In Pakistan wird mit zwei Meter langen und einem Meter hohen Proklamationen gegen Israel protestiert. Warum? Israel hat nie etwas gegen Pakistan getan. Aber sie wollen Israel vernichten. Es gibt unzählige Zitate moslemischer Terroristen, dass die Zerstörung Israels ein koranischer Fakt ist. Politiker und Medien verbreiten dagegen, dass es ums Land geht und Israel Ursache der ganzen Problem sei.
 
Welche Rolle spielen ihrer Ansicht nach die Palästinenser?
Ein langer Weg. Die einzigen Palästinenser die existierten, sind Juden, palästinensische Araber nicht. In den Dokumenten steht, dass die Araber damals nur drei Prozent des Landes besassen. Als Juden einzuwandern begannen, kauften sie Land und betrieben Ackerbau. Araber kamen aus den umliegenden Ländern, auf der Suche nach Arbeit, welche sie auch fanden. Die Juden zahlten gute Löhne, also kamen die Araber aus der ganzen Region. Viele freundliche Araber, die für viele Jahre friedlich hier lebten. Dann kam Arafat und drohte, wenn ihr nicht eure Arbeitgeber umbringt, bringen wir eure Frauen und Kinder um. So begann eine Wende gegen die Menschen, für die sie während zehn oder fünfzehn Jahre arbeiteten.
 
Nun ist Israel unter Druck. Der Journalist Michael Freund schrieb in der «Jerusalem Post»: Das Gebet ist die einzige Verteidigungswaffe. Ist ein solches Denken spürbar geworden?
Die Juden sind unter grossem Druck. Das treibt sie zu Gott. Wie Amerika nach den Anschlägen im September 2001. Millionen Amerikaner gingen plötzlich wieder in die Kirche um zu beten. Der Druck gegen Israel ist gut. Er bringt die Einwohner zum Beten und zum Nachdenken über Gott. Es ist gut, wenn Gott alles zu schütteln beginnt und die Israeli sehen, wie säkular sie geworden sind. Denn sie wollen sein wie die Nationen, nicht mehr jüdisch sondern wie alle anderen.

Datum: 02.05.2003
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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