Muslimen begegnen

Friedensstifter sein – nach dem Vorbild von Jesus

Wenn jeder Christ einen Muslimen zum Freund hätte, dann würde es auf dieser Welt anders aussehen. Das glauben die Macher der «Link to Muslims»-Konferenz. Auch der Hauptredner der Konferenz, Dr. David W. Shenk, setzt sein Leben dafür ein, Frieden zwischen den Religionen zu stiften.
Christin im Gespräch mit einer Muslimin
Dr. David Shenk
Christin und Muslimin
Buchcover von «Christen begegnen Muslimen»

Dr. David W. Shenk war über 30 Jahre in Ostafrika, wo er als Sohn mennonitischer Missionare geboren wurde. Gemeinsam mit seiner Frau Grace investierte er sich langjährig in Somalia und Kenia im Bereich der Bildung für Muslime. Heute ist er im Auftrag von Eastern Mennonite Missions weltweit als Berater unterwegs. Seinen Fokus legt er auf das Evangelium und die Friedensstiftung unter Muslimen vor dem Hintergrund des weltweiten religiösen Pluralismus. Vom 20.-22. November ist Shenk an der «L2M»-Konferenz in der Schweiz. Im Vorfeld zu seinem Besuch in der Schweiz hat er Frontiers und Christen begegnen Muslimen CM einige Fragen beantwortet:

Seit Jahren setzen sie sich für den Frieden unter Muslimen ein. Was treibt sie unermüdlich an, diese Kontakte zu suchen?
Ich bekomme sehr viel Liebe und Bestätigung von Muslimen weltweit. Viele Türen sind weit offen, um aktiv den Frieden mit Muslimen zu fördern. Die Hälfte der Weltbevölkerung sind Söhne Abrahams: Muslime und Christen. Abraham war derjenige, der ein Segen sein soll für alle Nationen. Deshalb sollten Muslime und Christen eine Beziehung untereinander pflegen in einer Art und Weise, die ein Segen füreinander und für die Nationen ist. Das ist eine Verantwortung, die wir übernehmen müssen.

Was für Freuden und Schwierigkeiten haben Sie erlebt im Umgang mit Muslimen?
Das Innerste meines Herzens und meiner Hingabe zur Friedenförderung ist gleichzeitig meine Hingabe zu Jesus Christus. JESUS war der ultimative Friedenstifter. Beide Religionsgemeinschaften, Christen und Muslime und die Weltgemeinschaft im Allgemeinen sind sich bewusst, dass Jesus ein Friedenstifter war. Es ist mein Auftrag, dass ich gehorsam bin und selber zum Friedenstifter werde und Frieden verbreite. Genauso wie Jesus verstossen und abgelehnt wurde, werden auch Friedensförderer in der heutigen Zeit abgelehnt. Wir haben keine Garantie, dass wir immer erfolgreich sein werden. Aber Gott beruft uns dazu, Friedenstifter zu sein. Das ist meine Berufung, und ich danke Gott, dass es viele Muslime gibt, die mich ermutigen, den Weg des Friedenstiftens zu gehen. Das bedeutet mir sehr viel. Es gibt auch Muslime, die sich danach sehnen, Frieden zu stiften zwischen den Religionen. Die Resultate von diesen Bemühungen sind in Gottes Hand. Mein Auftrag ist es, treu meine Aufgabe zu tun.

Haben Sie persönlich Angst vor einer Islamisierung?
Ich habe so viele muslimische Freunde, die einen positiven Beitrag leisten in den Ländern, wohin sie immigriert sind (USA, Europa). Ich sehe es als eine grosse Möglichkeit von der Gastfreundschaft der Muslime zu profitieren. Ich glaube, dass alle, Christen, Muslime und anderen Religionen, sich sorgen über den militanten Islam.

Wir dürfen nicht vergessen, dass es auch unter gewissen Christen militante Strömungen gibt. Diese Situationen müssen angegangen werden. Wir müssen Wege finden, einander zu treffen, um über die Wurzel dieses Extremismus zu sprechen. Jesus fordert uns heraus, auch den Feind zu lieben. Wir sind berufen, Brücken zu bauen und keine Mauern aufzurichten, das ist unsere Berufung. Es gibt viele Muslime, die genau das auch anstreben, und dafür bin ich sehr dankbar.

Es gibt auch im Westen immer mehr Menschen, die sich vom Islam angezogen fühlen. Hat der Islam etwas, was auch Sie persönlich anzieht?
Ich besuche sehr viele Moscheen und habe viele Gespräche mit Muslimen. Wann immer ich nach Hause zurückkehre von oft langen Nächten, dann bin ich extrem dankbar für das Geschenk von Jesus. Weil Jesus der Retter und Friede ist. Ich fühle mich zu Jesus hingezogen. Deshalb bin ich ein Christ, weil Jesus mich begeistert. Ich habe einen grossen Respekt für Muslime. Ich glaube, dass das kostbare Geschenk von Jesus für alle Völker dieser Erde bestimmt ist, egal von welchem religiösen Hintergrund. Ich möchte Zeugnis geben von diesem wunderbaren Geschenk.

Herr Schenk Sie sind der Hauptredner an der L2M Konferenz vom 20.-22. November im Raum Thun. Was sind ihre Erwartungen an die Teilnehmer und Schweizer Christen?
Sehr viel Energie und Vorbereitungen sind bereits in diese Konferenz geflossen. Ich hoffe, dass der Gott des Friedens die Teilnehmer ermutigen wird in ihren Beziehungen zu Muslimen. Es ist mein Wunsch dass auch wir Schweizer uns anstecken lassen und eine grenzenlose Gastfreundschaft leben mit unseren muslimischen Nachbarn. Ich vertraue darauf, dass wir zu Brückenbauern werden zwischen Muslimen und Christen. Ich bete, dass Jesus, der selbst der Friede ist, uns erfrischt und ermutigt.

Zur Person:

Dr. David W. Shenk ist Autor und Co-Autor von bisher 15 Büchern und etlichen Referaten zu diesem Thema und tritt in gut 15 Ländern pro Jahr als Redner sowohl bei christlichen als auch bei muslimischen Konferenzen auf. Shenk lebt heute mit seiner Frau in Mountville, Pennsylvania (USA) und ist Vater von vier Kindern und mittlerweile auch Grossvater von sieben Enkelkindern.

Buchtipp:

Christen begegnen Muslimen – Wege zu echter Freundschaft (erschienen im Neufeld Verlag)

Das neuste Buch von Dr. David W. Shenk ist das vierte einer Buchreihe zum Thema «Christen begegnen Muslimen» (Christians Meeting Muslims series). Er beschreibt darin 12 Wege, wie Christen authentische Beziehungen mit Muslimen pflegen können. Beziehungen, welche gekennzeichnet sind durch Respekt, gelebte Gastfreundschaft, ehrlichen Dialog und ein christuszentrisches Zeugnis.

Dieses Buch wird auf die L2M-Konferenz hin vorliegen und kann als Grundlage für die Plenarthemen genutzt werden. Sie können es bei MEOS Medien bestellen.

Zur Webseite:
L2M-Konferenz

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Datum: 20.10.2015
Autor: Beat Forster / Christoph Kräuchi
Quelle: Frontiers / Christen begegnen Muslimen (CM)

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