Aberglaube liegt im Trend

Ein vierblättriges Kleeblatt soll angeblich Glück bringen.

Aberglaube ist nach einer aktuellen Erhebung des Demoskopie-Instituts Allensbach in Deutschland derzeit mehr verbreitet als in den 70er Jahren. In einer Umfrage hätten 42 Prozent angegeben, für sie bedeute ein vierblättriges Kleeblatt Gutes, teilte das Institut mit. Bei einer Untersuchung 1973 hätten dies nur 26 Prozent behauptet.

Nur ein Drittel der Deutschen ist überhaupt nicht abergläubisch. Das hat eine Umfrage des Instituts für Demokskopie im deutschen Allensbach ergeben. Der irrationale Glaube an gute oder schlimme Vorzeichen in der Bevölkerung lebe nicht nur, sondern sei sogar weiter verbreitet als noch vor 25 Jahren. Die aktuelle Umfrage unter 1027 Personen über 16 Jahren habe im Vergleich mit früheren Erhebungen gezeigt, dass der irrationale Glaube an gute oder schlimme Vorzeichen heute weiter verbreitet sei als noch vor einem Vierteljahrhundert, so die Meinungsforscher weiter.

Ob vierblättrige Kleeblätter, Hufeisen, Glückspfennige... schon immer versuchten die Menschen das Glück damit festzuhalten. Der Glaube an Mystisches zieht durch viele Kulturen. Selbst im Hightechzeitalter bemerkt man das. Kein Flugzeug hat eine Sitzreihe 13 und auch kaum ein Hotel bietet ein Zimmer mit dieser Nummer an. "Der Aberglaube gehört zum Wesen des Menschen und flüchtet sich, wenn man ihn ganz und gar zu verdrängen gedenkt, in die wunderlichsten Ecken und Winkel, von wo er auf einmal, wenn er einigermassen sicher zu sein glaubt, wieder hervortritt." (Johann Wolfgang von Goethe)

40 Prozent denken, dass es irgendwie bedeutsam ist, am nächtlichen Himmel zufällig Sternschnuppen zu sehen. Und 36 Prozent halten die Begegnung mit einem Schornsteinfeger für ein Glück verheissendes Omen. Eher gefürchtet wird die Zahl 13: Mehr als jeder Vierte will nicht ausschliessen, dass solche Zahlenmagie tatsächlich bedeutungsvoll sein könnte. Ähnlich ist es mit den schwarzen Katzen, die einem von links über den Weg laufen. Jeder Vierte (25 Prozent) sieht darin ein ungutes Vorzeichen. Immerhin: Dass es Unglück bringt, einen Buckligen zu berühren, daran glauben nur ein Prozent der Befragten.

Das Wort Aberglaube stammt aus dem 15. Jahrhundert. Wortbildungen wie "Abergunst" (Missgunst) oder "Aberwitz" (Unverstand) lassen erkennen, dass die Vorsilbe "aber" soviel wie "verkehrt" bedeutet.

Quellen: epd/Kipa/IFD/Livenet

Datum: 29.04.2005

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