Keine gute PR

«Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst»

Nachfolgen
Als Jesus vor zweitausend Jahren unterwegs war, erregte er grosses Aufsehen. Menschen wollten ihn nicht nur hören, sondern ihm folgen. Was aber bedeutet es, Jesus nachzufolgen?

Vom Wortsinn meint es, dass jemand Jesus hinterherläuft und Jesus die Richtung und das Tempo bestimmt. Jesus selbst beschrieb es einmal so: «Wer mein Jünger sein will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen, sondern muss sein Kreuz täglich auf sich nehmen und mir nachfolgen.» (Die Bibel, Matthäus-Evangelium, Kapitel 9, Vers 23)

Was meint Jesus wirklich damit?

Das ist nicht gerade eine gelungene Werbebotschaft für das Christentum. PR-Strategen würden zu Jesus sagen: «Stopp. So nicht! Das ist keine gute Idee! So vergraulst du dir die Leute. Dann kannst du es auch gleich ganz lassen.»

Sich selbst verleugnen. – Das meint, sich und seine Wünsche aufgeben. Ist es wirklich das, was Jesus will? Das ist doch ein weiterer Beweis dafür, wie freudlos der christliche Glaube ist und dass der Einzelne mit seinen Wünschen dabei auf der Strecke bleibe. Jesus mutete denen, die ihm zuhörten und ihm folgen wollten, hier einiges zu. Er redet Klartext. Es ist schon ein krasser Anspruch, den er hier ausspricht.

Doch, was ist, wenn das, was Jesus über Nachfolge sagt, mit Blick auf seine Liebe verstanden werden muss? Wer das nicht miteinbezieht, kann sich über einen solchen Satz nur aufregen und ihn als Zumutung empfinden. Dieser harte Anspruch macht nur Sinn, wenn davon auszugehen ist, dass das Motiv dahinter Liebe ist.

Einfach nur Bestimmer?

Es ist in etwa so, als wenn man nicht wüsste, was Eltern sind und nicht weiss, wozu sie da sind und sie nur aus der Distanz betrachtet. Dann kann man sie für eher unsympathische Vertreter halten, die ein Kind pausenlos führen und bevormunden.

Wer in den Eltern nur Menschen sieht, die Vorschriften machen und bestimmen, der blendet völlig aus, dass sie ihre Kinder lieben und nur deren Wohl im Blick haben und dafür alles tun. Eltern ohne Liebe aber sind einfach nur Bestimmer – mehr nicht. Und das ist nicht sehr attraktiv.

Sich an sein Leben zu klammern, führt nicht weiter

Genauso ist es mit Jesus. Wer nur sieht, dass Jesus Heftiges verlangt, findet das sicherlich nicht verlockend. Wie denn auch? Doch Jesus sagte noch etwas anderes, als er zum Thema Nachfolge sprach: «Denn wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich aufgibt, der wird es für immer gewinnen. Was hat ein Mensch denn davon, wenn ihm die ganze Welt zufällt, er dabei aber sich selbst verliert oder Schaden nimmt?»

Da wird es deutlich: Jesus will nicht nur, dass Menschen sich von ihm führen lassen, sondern er will ihnen neues Leben geben und sie davor bewahren, dass sie Schaden nehmen.

Wünsche loslassen – neues Leben bekommen

Vielleicht können Sie sich nicht vorstellen, dass die Absichten von Jesus für Sie gut sein sollen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn Sie Jesus nicht oder kaum kennen. Dann fragen Sie doch Menschen, von denen Sie wissen, dass sie mit Jesus leben. Sie werden ihnen erzählen können, was es bedeutet, eigene Wünsche loszulassen und so neues Leben von Jesus zu bekommen. Salopp gesagt: ein lohnendes Tauschgeschäft.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Neuauflage, er erschien zuerst am 22.03.2019 bei Jesus.ch.

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Datum: 30.04.2023
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch

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