Hans Forrer

«Gemeinsam kommen Eltern und Gemeinde weiter!»

«Wenn es um die christliche Erziehung ging, so haben Eltern und Kirchenleiter in der Vergangenheit den Ball hin- und hergeschoben», sagt Hans Forrer, bei Chrischona Schweiz für den Bereich Kinder zuständig, in einem Interview mit dem Wochenmagazin ideaSpektrum.
Hans Forrer
So sieht die Glaubensmap aus.

Den Supervisor im Bildungsbereich lässt es nicht unberührt, dass Statistiken belegen, wie mehr als die Hälfte der Kinder christlicher Eltern sich als Erwachsene von ihrer Kirche oder gar vom Glauben verabschieden. Hier setzt das Konzept «Orange leben» an. Hans Forrer: «'Orange leben' hat das Ziel, den Einfluss von Eltern und der Gemeinde zu verbinden und zu stärken. Beide, das Licht der Gemeinde (gelb) und die Liebe der Familie (rot) sollen ihr ganzes Potenzial entwickeln und gemeinsam die Gottesbeziehung der Kinder prägen (orange).»

Schritte gemeinsam begleiten

Die Impulse dazu bekam Forrer während eines Referats von Reggie Joiner, der über die Situation in den USA sprach und darüber, dass die Gemeinde mehr Zeit und Wissen in die Eltern investieren sollte. «Das begann es in meinem Hirn zu rattern», sagt Hans Forrer im idea-Interview. «Es geht darum, dass sich Eltern und Gemeinden im Engagement für Kinder verbünden, dabei will ich sie unterstützen.» In der Vergangenheit sei oft unklar gewesen, wer für die Glaubensentwicklung der Kinder zuständig sei. «Eltern sagten, die Gemeinde ist verantwortlich; die Leiter und Pastoren dachten dasselbe von den Eltern. Das Bewusstsein fehlte, dass sie zusammen mehr erreichen können», so Forrer. Mit «Orange leben» wolle man für Eltern einen möglichst gangbaren Weg aufzeigen und ihnen die Kooperation mit Leitern in der Gemeinde ans Herz legen. Das Konzept arbeitet mit Entwicklungs- und Glaubensschritten, nicht mit einzelnen Programmpunkten.

Hin zu einer gefestigten Identität

Gemeinsam mit einem Team von «Next Generation» der Chrischona-Gemeinden hat Forrer die «Glaubensmap» entwickelt. Sie stellt bildlich den Weg des Kindes hin zum Erwachsenen dar. Auf die Frage, was es denn heisse, «im Glauben erwachsen» zu werden, antwortete Hans Forrer im idea-Interview: «Es geht in Richtung einer gefestigten Identität, eigene Werte definieren, einen Lebenssinn entdecken (Beruf, Karriere, Lebensstil, Leidenschaften). Unter anderem entwickelt sich auch eine reife Spiritualität bis dahin, dass der junge Erwachsene tatsächlich Verantwortung in der Gemeinde übernimmt.» Die Glaubensmap zeigt auf, dass dies ein Weg ist, ein Prozess, sowohl entwicklungspsychologisch als auch geistlich.

Wichtige Wegbegleiter

Auf dem Weg zum erwachsenen Glauben begleiten uns viele Menschen. Für die einen war die Kidstreff-Leiterin wichtig, bei den anderen der Vater oder die Grossmutter. In den überwiegenden Fällen kommen diese Personen aus der Familie oder der Gemeinde. Forrer: «Wir wachsen an der Seite anderer Menschen und an meiner Seite wachsen wieder andere.» Das Team von «Orange leben» unterstützt auf Wunsch Gemeinden, um gemeinsam zu fragen, mit welchen Strategien sie das Anliegen umsetzen können. «Gemeinsam kommen wir weiter», ist Hans Forrer überzeugt.

Das ausführliche Interview finden Sie im ideaSpektrum 17-2018.

Zum Thema:
Christliche Erziehung: Was tun, wenn sich mein Kind gegen den Glauben entscheidet?
Die «Glaubensmap»: Mit Kindern und Jugendlichen ins Gespräch kommen
Freiheit und Selbstmanagement: Andere und sich selbst zur Freiheit führen

Datum: 30.04.2018
Autor: Helena Gysin
Quelle: Livenet / idea Spektrum Schweiz

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