Loben

Loben und Danken kommt aus einer Wurzel, doch Loben ist mehr als Danken

Es wird im Neuen Testament unterschieden zwischen Danken und Loben. Die Grundbedeutung ist beidemal dieselbe: von der Gabe aufschauen zum Geber; ergriffen sein von der Macht und Güte des Allmächtigen und ihn darum ehren.

Eigentümlich ist dem Danken ein stark persönlicher Zug. Zum Danken treibt uns eine besondere Erfahrung der Nähe Gottes, ein bestimmtes Erlebnis der göttlichen Hilfe. Dem Lob ist dagegen eigentümlich, dass der Mensch über sich selbst und seine besonderen Erfahrungen hinausgehoben ist. Der Blick des Lobenden geht in die Weiten und Tiefen des göttlichen Tuns. Er gedenkt der herrlichen Werke des Schöpfers in aller Welt; er betrachtet in anbetendem Staunen die Weisheit dessen, der den Geschichtslauf lenkt (Röm. 11,33-36).

Ich danke für das Brot, das heute auf meinem Tisch steht; ich lobe den, der aus Lehm und Stein und Sand Brot wachsen lässt. Ich danke für das Sonnenlicht, das jetzt in meine Stube flutet; ich lobe den Schöpfer ungezählter Sonnen, den Stifter unwandelbarer Ordnung droben am gestirnten Himmel.

Macht schon das Denken frei und froh - erst recht hat der Lobpreis diese Gewalt. Er erweitert mächtig den Gesichtskreis; er hebt empor aus der Perspektive des Frosches zur Sehweite des Adlers. Des Paulus und Silas Horizont ist nicht durch die Gefängnismauern beschränkt, denn sie loben Gott (Apg. 16,25). Lob Gottes ist Hoheit, Jubel, Sieg.

Datum: 10.12.2009
Autor: Ralf Luther
Quelle: Neutestamentliches Wörterbuch

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