NT-Wörterbuch

Danken

Danken ist der Blick vom Werk zum Meister, vom Geschöpf zum Schöpfer, von der Gabe zum Geber

Danken hängt im Deutschen zusammen mit Denken; es bedeutet: nachdem man etwas empfing, denken an den, von dem es kam. Danken heisst: von der Gabe aufsehen zum Geber und sich seiner Güte freuen.

Jesus dankt über den fünf Broten angesichts der fünftausend Hungrigen; in dieser Verlegenheit bewahrt er eine sorglose Heiterkeit. Er ist wie der Hausgenosse eines grossen Machthabers, der nicht gleich in Unruhe gerät, wenn im Augenblick auf dem Tisch nur einige Brocken oder im Beutel nur wenige Pfennige sind: er weiss, der Hausherr verfügt jeden Augenblick über mehr.

Danken heisst: die geringe Gabe, die man in Händen hält, ansehen als Unterpfand, als Vorboten weiterer, viel grösserer Gaben. Danken heisst: die eigene Verlegenheit ansehen als Gottes Gelegenheit, die vorhandene Not betrachten als Eingangstor einer mächtigen Gotteshilfe. So dankt Jesus über dem Grab des Lazarus (Joh. 11,41), Paulus mitten im rasenden Sturm (Apg. 27,35). Hingegen verfinstert Undankbarkeit unser Herz, so dass wir Gott, den Geber, nicht erkennen (Röm. 1,21), wie Dankbarkeit unsere Augen erleuchtet (Ps. 50,23). Der von Gott Erleuchtete ist dankbar.

Datum: 10.12.2009
Autor: Ralf Luther
Quelle: Neutestamentliches Wörterbuch

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