Bibelstudium: Markus 9,30-34

Bibelstudium

Jesus spricht wieder von seinem Tod

30 Jesus verliess mit seinen Jüngern diese Gegend und zog durch Galiläa. Weil er seinen Jüngern noch viel zu sagen hatte, wollte er mit ihnen allein bleiben. 31 «Der Menschensohn wird bald in der Gewalt der Menschen sein», sagte Jesus, um sie auf die kommenden Ereignisse vorzubereiten. «Sie werden ihn töten. Aber wenn sie ihn umgebracht haben, wird er nach drei Tagen wieder auferstehen.» 32 Die Jünger verstanden nichts von dem, was er sagte, aber sie wagten auch nicht, ihn zu fragen.

Gott hat andere Massstäbe

33 Sie kamen nach Kapernaum. Als sie im Hause waren, fragte Jesus die Jünger: «Worüber habt ihr unterwegs gesprochen?» 34 Doch sie schwiegen verlegen; denn sie hatten sich darüber gestritten, welcher von ihnen wichtiger sei als alle anderen. 35 Jesus setzte sich, rief die zwölf Jünger zu sich und sagte: «Wer der Erste sein will, der soll sich allen anderen unterordnen und ihnen dienen.» 36 Er rief ein kleines Kind, stellte es in die Mitte und umarmte es. Dann sagte er: 37 «Wer ein solches Kind mir zuliebe aufnimmt, der nimmt mich auf. Und wer mich aufnimmt, der nimmt damit Gott selbst auf, weil Gott mich gesandt hat.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

9,30 Der Besuch unseres Herrn in Cäsaräa Philippi war zu Ende. Sie zogen nun durch Galiläa - eine Reise, die Jesus nach Jerusalem und ans Kreuz führen würde. Er wollte unerkannt reisen. Sein öffentlicher Dienst lag grösstenteils hinter ihm. Nun wollte er Zeit für seine Jünger haben, um sie für den vor ihnen liegenden Weg unterweisen und vorbereiten zu können.

9,31.32 Er sagte ihnen einfach, dass er gefangen genommen und getötet werden und am dritten Tage wieder auferstehen würde. Das verstanden die Jünger nicht so recht und "fürchteten sich, ihn zu fragen". Auch wir fürchten uns oft, ihn zu fragen, und verpassen so manche Segnung.

9,33.34 Als sie das Haus in Kapernaum erreichten, in dem sie wohnen würden, fragte Jesus sie, worüber sie sich auf dem Weg unterhalten hätten. Sie schämten sich zuzugeben, dass sie darüber gesprochen hatten, "wer der Grösste sei". Vielleicht hatte die Verklärung in ihnen neue Hoffnungen auf ein diesseitiges Reich geweckt, und sie stritten sich über die Ehrenplätze darin. Es ist herzzerreissend, wenn man sieht, dass gerade zu der Zeit, da Jesus ihnen von seinem bevorstehenden Tod erzählt, sie sich für besser hielten als andere. "Das Herz des Menschen ist trügerisch, mehr als alles, unheilbar ist es", wie Jeremia sagte (Jer 17,9). 9,35-37 Jesus, der wusste, worüber sie geredet hatten, gab ihnen nun eine Lektion in Demut. Er sagte, dass sie dann die ersten wären, wenn sie freiwillig den niedrigsten Dienst auf sich nehmen und für andere statt für sich selbst leben würden. Er stellte ihnen ein Kind vor und umarmte es. Er betonte, dass Liebe, die in seinem Namen den am wenigsten Geachteten erwiesen wird, eine grosse Tat ist. Das ist, als ob man diese Liebe Jesus selbst erweist, ja, sogar Gott dem Vater. "O gepriesener Herr Jesus, deine Lehren prüfen mein fleischliches Herz und stellen es bloss. Brich mein Ich und lebe Du durch mich."

Datum: 20.09.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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