Bibelstudium: Markus 2,13-17

Bibelstudium

Gesunde brauchen keinen Arzt

13 Jesus ging an das Ufer des Sees Genezareth und sprach zu den vielen Menschen, die sich dort versammelt hatten. 14 Als er weiterging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen. «Komm, folge mir nach!» rief er ihm zu. Sofort stand Levi auf und ging mit ihm. 15 Danach gab Levi ein grosses Festessen. Dazu hatte er nicht nur Jesus und seine Jünger eingeladen, sondern auch viele von seinen früheren Kollegen und andere Leute, die einen schlechten Ruf hatten. Viele von ihnen waren zu Freunden Jesu geworden. 16 Als aber einige Schriftgelehrte, die zur Partei der Pharisäer gehörten, Jesus in dieser Gesellschaft essen sahen, fragten sie seine Jünger: «Wie kann sich euer Jesus bloss mit solchem Gesindel einlassen!» 17 Als Jesus das hörte, antwortete er ihnen: «Die Gesunden brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken. Meine Aufgabe ist es, Sünder in die Gemeinschaft mit Gott zu rufen, und nicht solche, die Gott bereits kennen.»2

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

2,13.14 Während Jesus am See lehrte, sah er Levi am Zoll sitzen. Wir kennen Levi unter dem Namen Matthäus, der später das erste Evangelium schrieb. Er war ein Jude, aber sein Beruf war äusserst unjüdisch, wenn man bedenkt, dass er für die verachtete römische Regierung Steuern einnahm! Solche Männer waren nicht gerade für ihre Ehrlichkeit bekannt. Statt dessen sah man auf sie - wie auf Huren - als den Abschaum der Gesellschaft herab. Doch spricht es in der Ewigkeit für

Levi, dass er alles aufgab, als er den Ruf Christi hörte und ihm nachfolgte. Möge jeder von uns ihm in seinem schnellen und kritiklosen Gehorsam ähnlich sein. Manchmal scheint dieser Gehorsam ein grosses Opfer zu sein, aber in der Ewigkeit werden wir es nicht mehr als Opfer empfinden. Der Missionar und Märtyrer Jim Elliot sagte: "Der ist kein Narr, der hingibt, was er nicht behalten kann, um zu erlangen, was er nicht verlieren kann."

2,15 In Levis Haus wurde nun ein grosses Essen veranstaltet, bei dem er Jesus seinen Freunden vorstellen konnte. Die meisten seiner Freunde waren wie er selbst - "Zöllner und Sünder". Jesus nahm die Einladung an, um mit ihnen zusammenzukommen.

2,16 Die Schriftgelehrten und Pharisäer dachten, sie hätten ihn bei einem schweren Fehler erwischt. Statt sofort mit ihrer Klage zu ihm zu gehen, gingen sie "zu seinen Jüngern" und versuchten, ihr Vertrauen und ihre Treue zu untergraben. Wie kam es, dass ihr Meister mit den Zöllnern und Sündern ass?

2,17 "Jesus hörte es" und erinnerte sie, dass Gesunde keinen Arzt brauchen - nur die Kranken. Die Schriftgelehrten meinten, gesund zu sein und erkannten deshalb nicht ihr Bedürfnis nach dem Grossen Arzt. Die Zöllner und Sünder gaben ihre Schuld und ihre Hilfsbedürftigkeit zu. Jesus kam, um Sünder wie sie zu rufen - nicht die Selbstgerechten.

Das sollte uns eine Lehre sein. Wir sollten uns nicht in christianisierten Gemeinschaften abschliessen. Wir sollten lieber danach trachten, Gottlosen behilflich zu sein, um ihnen unseren Herrn und Retter vorzustellen. Wenn wir Sündern Freundschaft erweisen, sollten wir nichts tun, das unser Zeugnis verwischen könnte, noch den Ungeretteten erlauben, uns auf ihre Ebene herabzuziehen. Wir sollten die Initiative ergreifen, die Beziehung in gute, geistlich hilfreiche Kanäle zu leiten. Es ist viel einfacher, sich von der bösen Welt zu isolieren; aber Jesus tat dies nicht, also sollten es seine Nachfolger auch nicht tun.

Die Schriftgelehrten meinten, sie könnten den Ruf des Herrn schädigen, wenn sie ihn einen Freund der Sünder nannten. Aber ihr beleidigend gemeintes Reden hat eine wunderbare Wirkung gehabt. Alle Erlösten erkennen Jesus glücklich als Freund der Sünder an und lieben ihn deswegen auf ewig.

Datum: 23.09.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

Werbung
Livenet Service
Werbung