Bibelstudium: Lukas 12,54-59

Bibelstudium

Erkennen, was wichtig ist

54 Dann redete Jesus wieder zu allen: «Wenn die Wolken von Westen kommen, sagt ihr: 'Es gibt Regen', und das stimmt auch. 55 Wenn der Wind von Süden weht, sagt ihr: 'Es wird heiss', und ihr habt recht. 56 Ihr Heuchler! Das Wetter könnt ihr aus bestimmten Anzeichen voraussagen, aber was in dieser Zeit vor euren Augen geschieht, das wollt ihr nicht wahrhaben. 57 Warum weigert ihr euch zu erkennen, was die Stunde geschlagen hat? 58 Hast du deine Schulden nicht bezahlt, und man bringt dich deswegen vor Gericht, dann setze alles daran, dich noch auf dem Weg dorthin mit deinem Gegner zu einigen. Sonst wird dich der Richter verurteilen und ins Gefängnis werfen lassen. 59 Eins kann ich dir jetzt schon sagen: Du wirst nicht eher wieder herauskommen, bis du den letzten Pfennig deiner Schuld bezahlt hast.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

12,54.55 Die vorhergehenden Verse waren an die Jünger gerichtet. Doch jetzt wandte sie Jesus wieder "zu den Volksmengen". Er erinnerte sie an ihre Fähigkeit, das Wetter vorherzusagen. Sie wussten, dass es einen Regenschauer geben würde, wenn sie "eine Wolke vom Westen aufsteigen" sehen (über dem Mittelmeer). Andererseits würde ihnen der "Südwind" sengende Hitze und Trockenheit bringen. Die Menschen hatten die Weisheit, so etwas zu erkennen. Sie sollten es wissen.

12,56 In geistlichen Angelegenheiten war es jedoch ganz anders. Obwohl sie ganz normal intelligent waren, erkannten sie nicht, welch eine bedeutende "Zeit" der menschlichen Geschichte angebrochen war. Der Sohn Gottes war auf diese Erde gekommen und stand nun mitten unter ihnen. Der Himmel war nie näher. Doch sie erkannten die Zeit ihrer Heimsuchung nicht. Sie hatten zwar die intellektuellen Fähigkeiten, ihn zu erkennen, doch sie wollten ihn nicht erkennen, und deshalb betrogen sie sich selbst.

12,57-59 Wenn sie wirklich die Bedeutung der Zeit erkennen würden, in der sie lebten, würden sie eilen, sich mit ihrem "Gegner" zu versöhnen. Hier werden vier juristische Ausdrücke benutzt: Gegner, Obrigkeit, Richter und Gerichtsdiener - und alle beziehen sich auf Gott. Zu dieser Zeit wandelte Gott unter ihnen, bat sie und gab ihnen die Möglichkeit, sich erretten zu lassen. Sie sollten Busse tun und an ihn glauben. Wenn sie sich weigerten, würden sie vor Gott als ihrem Richter stehen müssen. Die Beweise würden sicher zum Urteil führen. Sie würden für schuldig befunden und für ihren Unglauben verurteilt werden. Sie würden "ins Gefängnis" geworfen werden, d. h. sie würden für alle Ewigkeit bestraft werden. Sie würden nicht herauskommen, bis sie nicht "auch den letzten Heller bezahlt" hätten - was bedeutet, dass sie niemals wieder herauskämen, da man eine solch riesige Schuld niemals begleichen kann.

Deshalb sagte Jesus ihnen, dass sie die Zeit erkennen sollten, in der sie lebten. Dann sollten sie mit Gott in Ordnung kommen, indem sie ihre Sünden bereuen und sich ihm völlig zur Verfügung stellten.

Datum: 06.02.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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