Bibelstudium: Lukas 11,27.28

Bibelstudium

Wer darf sich glücklich nennen?

27 Während Jesus das sagte, rief plötzlich eine Frau aus der Menschenmenge: «Wie glücklich muss die Frau sein, die dich geboren und aufgezogen hat!» 28 Darauf sagte Jesus nur: «Wirklich glücklich sind die Menschen, die Gottes Wort hören und danach leben.»

Das Zeichen Gottes

29 Von allen Seiten drängten sich die Menschen um Jesus. Da sagte er zu ihnen: «Die Menschen von heute sind böse und gottlos. Sie verlangen nach Beweisen; aber sie werden keine erhalten, ausser einem. Denkt an den Propheten Jona! 30 So wie Jona für die Leute von Ninive ein Zeichen Gottes wurde, so wird auch der Menschensohn für euch ein Zeichen Gottes sein. 31 Die Königin aus dem Süden wird am Gerichtstag Gottes als Zeugin gegen dieses Volk auftreten und es verurteilen. Sie kam von weit her, um von der Weisheit des Königs Salomo zu lernen. Der hier vor euch steht, ist grösser als Salomo; trotzdem weigert ihr euch, seinen Worten zu glauben. 32 Auch die Einwohner von Ninive werden euch am Gerichtstag verurteilen, denn nach Jonas Predigt bereuten sie ihre Sünden und wandten sich Gott zu. Der hier vor euch steht, ist grösser als Jona.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

11,27.28 "Eine Frau aus der Volksmenge" preist Jesus mit den Worten: "Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast!" Die Antwort unseres Herrn ist von grösster Bedeutung. Er bestritt nicht, dass Maria, seine Mutter, glückselig ist, doch er ging darüber hinaus, und sagte, dass es noch wichtiger sei, "das Wort Gottes zu hören und zu befolgen". Mit anderen Worten, sogar die Jungfrau Maria wurde durch den Glauben an Christus und in seiner Nachfolge glückseliger als durch die Tatsache, dass sie seine Mutter war. Natürliche Beziehungen sind nicht so wichtig wie geistliche. Das sollte ausreichen, um alle die zum Schweigen zu bringen, die in Maria eine anbetungswürdige Person sehen.

K. Das Zeichen Jonas (11,29-32)
11,29 In Vers sechzehn hatten einige Menschen den Herrn Jesus versucht, indem sie "ein Zeichen" vom Himmel von ihm forderten. Er beantwortet ihre Forderung nun, indem er sie einem "bösen Geschlecht" zuschreibt. Er spricht in erster Linie vom jüdischen "Geschlecht", das zu dieser Zeit lebte. Die Menschen hatten das Vorrecht der Gegenwart des Sohnes Gottes. Sie hatten seine Worte gehört und seine Wunder gesehen. Doch damit waren sie nicht zufrieden. Sie gaben nur vor, dass sie ihm nur dann glauben würden, wenn sie ein mächtiges, übernatürliches Werk im Himmel sehen konnten. Die Antwort des Herrn lautete, dass es "kein" weiteres "Zeichen" für sie geben würde "als nur das Zeichen Jonas".

11,30 Jesus sprach von seiner Auferstehung von den Toten. So "wie Jona" aus dem Meer gerettet wurde, nachdem er drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches verbracht hatte, so würde der Herr Jesus von den Toten auferstehen, nachdem er drei Tage und drei Nächte im Grab gelegen habe. Mit anderen Worten, das letzte und grösste Wunder seines irdischen Dienstes würde die Auferstehung des Herrn Jesus sein. "Jona war den Niniviten ein Zeichen." Als er in die heidnische Metropole ging, um dort zu predigen, ging er als einer, der, zumindest bildlich gesprochen, von den Toten auferstanden war.

11,31.32 Die "Königin des Südens", die heidnische Königin von Saba, reiste von weither nach Jerusalem, "um die Weisheit Salomos zu hören". Sie sah kein einziges Wunder. Wenn sie das Vorrecht gehabt hätte, zur Zeit unseres Herrn zu leben, wie bereitwillig hätte sie ihn angenommen! Deshalb wird sie "im Gericht" gegen diese bösen Menschen "aufstehen", die die übernatürlichen Werke des Herrn Jesus gesehen und ihn dennoch abgelehnt haben. Jemand der "mehr als Salomo" und "mehr als Jona" war, hatte die Bühne der menschlichen Geschichte betreten. Während die "Männer von Ninive . . . Busse taten auf die Predigt Jonas hin", weigerten sich die Israeliten, auf die Predigt dessen hin Busse zu tun, der "mehr als Jona" war.

Die Ungläubigen heute spotten über die Geschichte Jonas und wollen daraus eine jüdische Legende machen. Jesus sprach von Jona als einer wirklichen Person, genauso, wie er von Salomo sprach. Menschen, die behaupten, sie würden glauben, wenn sie nur ein Wunder sähen, irren sich. Glaube gründet sich nicht auf die Beweise durch sinnliche Erfahrung sondern auf das lebendige Wort Gottes. Wenn ein Mensch dem Wort Gottes nicht glaubt, dann wird er auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten auferstünde. Die Haltung, die Zeichen fordert, gefällt Gott nicht. Es geht dann nicht um Glauben, sondern um Sehen. Der Unglaube sagt: "Lass mich erst sehen, dann will ich auch glauben." Gott antwortet darauf: "Glaube, dann wirst du sehen."

Datum: 25.01.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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