Allianzgebetswoche 2014

«… gegen den Strom»

Für die Allianzgebetswoche 2014 zum Thema «Mit Geist und Mut …» wurden Texte aus der Kaleb-Geschichte ausgewählt. Wir bringen den Text aus dem Begleitheft des Anlasses zum heutigen Dienstag.
Schwimmerin Nina Dittrich 2008

4. Mose 13, 25-33

«Kaleb beschwichtigte das Volk, das über Mose aufgebracht war. Er sagte: «Wir werden hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen! Wir können es sehr wohl erobern.»

Zusätzlicher Text: 1. Korinther 1, 26-29

«Ich bin am Ende meiner Weisheit – jetzt hilft nur noch Beten!» Es ist wahr: Situationen, in denen wir uns ohnmächtig und hilflos fühlen, treiben uns ins Gebet. Eine erschütternde Diagnose, eine gröbere Beziehungskrise, eine unverhoffte Entlassung: Wenn vertraute Dinge plötzlich wanken, spüren wir, wie zerbrechlich unser Leben eigentlich ist – und wenden uns hilfesuchend an Gott. Und das ist gut so.

Problematisch ist die Kehrseite dieser Dynamik. Wenn ich erst am Ende meiner Weisheit ein ernsthaftes Gespräch mit Gott beginne, dann bleibt es in der Leitung still, solange ich vermeintlich selber einschätzen kann, was zu tun ist. Die Israeliten dachten trotz Gottes Verheissung, sie wüssten die Situation besser zu beurteilen: Der Gegner ist zu stark, wir sind chancenlos. (4. Mose 13, 32-33). In dieser Situation sehen wir Kaleb, der den anderen Kundschaftern mutig widersprach: «Wir schaffen es», sagte Kaleb, «wir müssen nur losziehen».

Wer jetzt meint, dass man mit Gott immer auf der Erfolgsstrasse fährt, der irrt sich ebenfalls: Kurze Zeit später änderte sich der Meinungstrend im Volk. Man glaubte einen Angriff wagen zu können. Das Resultat war viel vergossenes Blut und eine bittere Niederlage (4. Mose 14, 38-45). Die Sache mit der Weisheit ist knifflig. Solange die Weisheit auf Gott hört, kann sie grossartige Dienste leisten. Wenn sie sich aber selbstständig macht, wird sie zu Gottes Konkurrenz. Darum ist das Kennzeichen echter Weisheit, nicht erst am Ende, sondern gleich am Anfang mit dem Dialog mit Gott zu beginnen. – Im Wissen, dass unser Leben auch dann zerbrechlich ist, wenn es rund und in seinen gewohnten Bahnen läuft; im Wissen, dass wir unvollkommene Geschöpfe sind, die neben aller Erkenntnis hartnäckig zum Irrtum neigen und darum auf Korrektur und Wegweisung angewiesen sind.

Diese hörende Weisheit macht uns fähig, uns weder einfach von der aktuellen Windströmung treiben zu lassen, noch aus Prinzip gegen sie anzukämpfen. Die hörende Weisheit macht uns fähig, genau da gegen den Strom zu schwimmen, wo Gott uns dazu auffordert. Das braucht Mut und Kraft. Und vor allem braucht es eine Weisheit, die Gott permanent ihr Ohr und Herz leiht.

Fürs Gebet

Danken:

Dass Gottes Weisheit grösser ist als alle unsere Herausforderungen.

Bekennen:

Dass wir uns durch unsere vermeintliche «eigene Weisheit» vom Gebet abhalten lassen. Dass wir allzu oft nicht bereit sind, unsere vorgefertigten Meinungen von Gottes Wort korrigieren zu lassen.

Bitten:

Um den Mut, mit von Gott geschenkter Weisheit und Liebe gegen den Strom zu schwimmen.

Für die Friedensstifter in dieser Welt: politische und kirchliche Verantwortliche und Menschen, die bereit sind, sich mit ihrem Einfluss für Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden einzusetzen.

Tägliche Texte zur Allianzgebetswoche 2014 «Mit Geist und Mut»:
Allianzgebetswoche eröffnet: Wo Christen keine Kompromisse machen
Sonntag, 12.01.2014 - «...ausgerüstet»
Montag, 13.01.2014 - «...Hoffnung wecken»
Gebetsbroschüre 2014 «Mit Geist und Mut» downloaden

Datum: 14.01.2014
Quelle: SEA

Werbung
Livenet Service
Werbung