Manche Gebete werden nur in Augenblicken kritischer Dringlichkeit wie ein Feuermelder benutzt; sie sind niemals freudevoll, sondern sollen nur die Furcht vor einer Katastrophe bannen. Sie spiegeln nicht das gewöhnliche Leben des Beters wider und sind nur ungewöhnliche und ungewohnte Handlungen eines geistlichen Amateurs. Die meisten von uns haben in Stresssituationen gewünscht, so gelebt zu haben, dass uns das Beten nicht so unnatürlich vorkommt und haben bedauert, das Gebet nicht in einer Weise kultiviert zu haben, dass es uns so leicht fällt wie das Atmen. Kein Christ möchte sein ganzes Leben in einem Notzustand verbringen. Und darum sollen wir damit zu Gott gehen. Wenn wir uns Ihm nahen, werden wir die Vollkommenheit eines Lebens in beständiger Verbindung mit Ihm kennen lernen, in dem alle Gedanken und Handlungen Gebete sind, wodurch das gesamte Leben zu einem heiligen, unter Gebet und Anbetung dargebrachten Opfer wird! Um erhörlich zu beten, haben wir dafür zu sorgen, dass es in unserem Leben keine segenslosen Bereiche, keine Gebiete des Verstandes oder der Seele gibt, die nicht vom Heiligen Geist bewohnt werden, so dass keine unreinen Begierden uns beherrschen und kein Missverhältnis zwischen unseren Gebeten und unserem Betragen ist. Ganz ohne Zweifel hat die Erlösung in Christus Jesus genügend moralische Kraft, uns zu einem Leben in Reinheit und Liebe zu befähigen, bei dem unser ganzes Leben zu einem Gebet wird!
Datum: 14.04.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild