Charakter oder Ansehen? Sie haben die Wahl!

Von Robert J. Tamasy Wenn Sie einen Anwalt, einen neuen Wirtschaftsprüfer, einen anderen Lieferanten oder vielleicht einen neuen Hausmeister für Ihr Büro aussuchen müssen, wie gehen Sie beim Beurteilen möglicher Kandidaten vor? Das Durchsehen von Telefonbüchern oder Online-Listen wäre nicht sehr hilfreich, da diese nur sehr begrenzte Informationen liefern. So konsultieren wir vielleicht Freunde und andere Vertrauenspersonen, sozusagen der Ansatz des „zufriedenen Kunden". Oder wir erkundigen uns beim Verbraucherschutz, ob irgendwelche Beschwerden über die Personen oder Unternehmen, die wir in Betracht ziehen, vorliegen. Wenn wir neue Arbeitnehmer einstellen, verfolgen wir oft eine ähnliche Strategie: Wir kontaktieren ihre Referenzen oder rufen frühere Arbeitgeber an, um Meinungen und Informationen zu erfragen - soweit der Gesetzgeber das zulässt. Ob wir neue Dienstleister suchen oder neue Mitarbeiter einstellen wollen, wir wollen wissen, welchen Ruf sie haben. Aber ist das gute Ansehen immer ein verlässlicher Indikator für das, was wir erwarten können? Wir alle haben schon von Führungskräften in Wirtschaft und Politik gehört, von deren weißer Weste nichts übrig blieb, als moralische oder ethische Fehltritte bekannt wurden. Warum ist das so? Vor kurzem hörte ich jemanden eine wichtige Unterscheidung machen. Er sagte, „Charakter ist, wer du wirklich bist. Dein Ansehen ist, für wen die Menschen dich halten." Anders gesagt, der äußere Schein ist nicht immer das, was man bekommt. Ich denke z.B. an öffentliche Redner, die ich sehr schätzte und gerne als Freunde gehabt hätte. Bei verschiedenen Gelegenheiten entdeckte ich jedoch, dass diese Menschen zwar exzellent in der Öffentlichkeit reden konnten, privat waren ihre Persönlichkeiten und Verhaltensweisen aber ganz anders. Im Geschäftsleben ist diese Unterscheidung zwischen Charakter und Ansehen wichtig. Im Marketing wird das Image betont. Manchmal beziehen wir uns als „Markennamen" darauf. Das Ziel ist, Verbrauchern, Kunden und Klienten davon zu überzeugen, dass wir die sind, für die sie uns halten sollen. Leider tragen Menschen manchmal Masken, verstellen sich und verbergen, was sie innerlich wirklich sind. Dafür mag es gute Gründe geben: Scham, Schüchternheit oder das Gefühl, nicht „gut genug" zu sein. Aber wenn unsere „Masken" bewusste Täuschungsversuche sind, haben wir ein ernsthaftes Problem - und normalerweise wird die Wahrheit mit der Zeit offenbar. Ein guter Charakter führt fast immer zu Ansehen, aber ein guter Ruf verbürgt nicht immer einen guten Charakter, weder bei einzelnen Menschen, noch bei Organisationen. Bedenken Sie, was die Bibel dazu sagt: Hüten Sie sich vor dem äußeren Schein.

Wir neigen dazu, Menschen nach Äußerlichkeiten, dem, was wir sehen und hören, zu beurteilen. Was wir wahrnehmen, kann sich jedoch als trügerisch erweisen. In 1. Samuel 16,7 heißt es, „Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz." In Sprüche 16,2 wird hinzugefügt, „Der Mensch hält sein Handeln für richtig, aber Gott prüft die Motive."

Achten Sie auf Ihre eigenen Motive. Wir können selbst durch Täuschungsversuche Schuld auf uns geladen haben, dadurch, dass wir uns nicht so dargestellt haben, wie wir sind. Aber wenn wir integere Menschen sein wollen, müssen wir ehrlich sein hinsichtlich unseres Images. „Achte auf deine Gedanken und Gefühle, denn sie beeinflussen dein ganzes Leben!" (Sprüche 4, 23).

Idealerweise genießt ein Mensch gutes Ansehen auf dem Fundament eines guten Charakters. Der Apostel Johannes beschreibt so einen Menschen. „Von Demetrius aber hört man überall nur Gutes, und das entspricht voll und ganz der Wahrheit." (3. Johannes 12).

Datum: 10.12.2012

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