WOVOR UND WOHIN WEGLAUFEN?

Von Robert J. Tamasy In unserer heutigen hektischen, ja fast fieberhaften Geschäftswelt scheint es, als würde jeder verzweifelt rennen, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Wohin rennen Sie? Oder noch besser: Zu welchem Ziel

laufen Sie – und wovor laufen Sie davon?

Len, ein guter Freund von mir, hielt kürzlich einen Vortrag und stellte diese Fragen. Ich bat ihn um Erlaubnis, seine wichtigsten Punkte für das Montags Manna zu übernehmen. Er nannte den Vortrag „Vier Eigenschaften eines Gottesmenschen“, und ich dachte mir, sie passen auch für den „Geschäftsmann Gottes“. Selbst wenn Sie sich selbst nicht so sehen, bleiben Sie bei mir, da diese Prinzipien für uns alle relevant sind.

Der Vortrag konzentrierte sich auf eine Passage im Neuen Testament der Bibel, in der der Apostel Paulus an seinen Jünger Timotheus schreibt. Nachdem er feststellt: „Alles Böse wächst aus der Habgier. Schon so mancher ist ihr verfallen und hat dadurch seinen Glauben verloren. Wie viel Not und Leid hätte er sich ersparen können!“ fügt er hinzu: „Du aber, mein lieber Timotheus, gehörst Gott und dienst ihm. Deshalb meide all diese Dinge. Bemüh dich vielmehr mit aller Kraft darum, das Richtige zu tun, Gott zu dienen, ihm zu vertrauen und deine Mitmenschen von ganzem Herzen zu lieben. Begegne ihnen mit Geduld und Freundlichkeit. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens! Erringe so das ewige Leben. Dazu hat dich Gott berufen, und das hast du vor vielen Zeugen bekannt.“ (1. Timotheus 6, 10 – 12).

Diese Passage wirft 4 Fragen auf, die alle Geschäftsleute bedenken sollten:

Wovor laufen Sie davon? Wir können vor vielem davonlaufen – vergangenes Versagen; persönliche, geschäftliche, sogar finanzielle Verpflichtungen; schlechte Erfahrungen und unangenehme Erinnerungen; stressreiche Situationen. Aber laufen wir vor Situationen davon, die uns in Versuchung bringen, unsere ethischen Vorstellungen zu kompromittieren oder unsere Überzeugungen verraten? Deshalb werden die Nachfolger Jesu in 1. Korinther 10, 14 gewarnt: „Hütet euch vor dem Götzendienst!“, und damit ist alles gemeint, das sie von ihren Überzeugungen wegziehen könnte.

Wonach streben Sie? Während wir am Arbeitsplatz vorankommen, können wir vielen Dingen nachgehen, viele davon gut: Beförderungen, mehr Verantwortung, größere Mitwirkung im Betrieb. Wir können uns jedoch auch dem Streben nach Macht, Position und Eigentum widmen, Dinge die unseren Stolz ansprechen. Verfolgen wir die Dinge, die Paulus dem jungen Timotheus empfohlen hat: „Das Richtige zu tun, Gott zu dienen, ihm zu vertrauen und deine Mitmenschen von ganzem Herzen zu lieben. Begegne ihnen mit Geduld und Freundlichkeit.“ (1. Timotheus 6, 11)?

Wofür kämpfen Sie? Wenn Mitglieder unserer Familie oder Freunde in Gefahr wären, würden wir uns sicher für ihre Sicherheit und Schutz vehement einsetzen. Wir kämpfen auch oft um einen Abschluss, den nächsten Kunden oder einen Marktanteil. Aber kämpfen wir „den guten Kampf des Glaubens“ (1. Timotheus 6, 12)? Sind wir bereit, an unseren tiefsten Glaubenssätzen festzuhalten, selbst wenn persönliche oder berufliche Kosten entstehen?

Woran halten Sie fest? In der Geschäftswelt gibt es viele Dinge, die man festhalten könnte – Ruf, Status, Einkommen, selbst ein Eckbüro oder günstigen Parkplatz. Aber sind wir genauso bereit, an Dingen festzuhalten, die nicht so greifbar aber letztendlich viel wertvoller sind? Paulus schreibt: „Erringe so das ewige Leben.“ (1. Timotheus 6, 12). Selbst wenn wir das wirklich täten, wie sähe das im Alltag aus?

Nachdenkenswert, finden Sie nicht?

Datum: 04.11.2012

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