Guter Rat ist teuer

Das WEF und die Ratlosigkeit

Schlagzeilen zum WEF in Davos: Der Gipfel der Ratlosen oder Davos – ein Gipfel der Ratlosigkeit und des Frusts. Solche Aussagen geben das Empfinden vieler Menschen unserer Zeit wieder.
Podium am WEF

Auch über die Situation betreffs Eurokrise oder einzelner Länder der Europäischen Union gab es ähnliche, zwar ehrliche, aber trostlose Aussagen.

Was global gilt, dass betrifft auch viele Menschen individuell. Dann heisst es ebenfalls: «Guter Rat ist teuer» … weil die Ehe ein Scherbenhaufen ist oder Eltern mit den Kindern nicht klar kommen oder das Klima im Büro so tiefgekühlt ist, dass es Ängste auslöst. Solche Ratlosigkeit kann auch gläubige Menschen erfassen, wenn sie den Eindruck bekommen, dass die Gebete nur bis zur Decke reichen, die Bibel leer scheint und die Gefühlslage in den Keller absackt.

Königliches Burnout

Solche Erfahrungen kannte auch König David. Er schreibt in Psalm 32 davon, wie es ihn in einer Situation sogar körperlich total auslaugte, weil er ein schier unlösbares Problem mit Gott und Menschen hatte.

Dann schickte Gott ihm einen Helfer, einen Boten, der sich nicht scheute, dem mächtigen König den Spiegel vorzuhalten und ihn vor die Schuld seines Lebens stellte. Da erkannte David, dass seine Ratlosigkeit mit seiner gestörten Beziehung zu Gott zu tun hatte. Er kehrte um und erlebte: Durch die Umkehr zu Gott wird ein blockierter Weg geöffnet: Gottes alles durchscheinendes Licht kommt und löst den Nebel der Verwirrung auf. Darum lässt er im zweiten Teil dieses Psalms Gott selbst zu Wort kommen, der dann die wunderbare Verheissung gibt: «Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du gehen sollst; ich will dir raten, mein Auge ist über dir» (Psalm 32, Vers 8).

Gott gibt Gestrauchelte nicht auf

Gott, der auch den Namen «wunderbarer Ratgeber» trägt, wendet sich seinem verirrten Kind zu! Das ist ein Wunder und eine grosse Chance. Gott gibt den Gestrauchelten nicht auf, sondern ermutigt ihn: Stelle dich dem, was nicht in Ordnung war und stehe im Glauben an meine Liebe und Vergebungsbereitschaft wieder auf. David hat diese Chance ergriffen und so erlebt er den liebevollen Rat und die erbarmende Zuwendung Gottes. Das ist der unentbehrliche Segen, den wir in unserer Ratlosigkeit brauchen. Dieser Verheissung Gottes – uns mit seinen Augen zu leiten – geht aber eine innere Umkehr voraus.

Das Prinzip der Führung Gottes beruht auf einer intakten Beziehung zu ihm. Deshalb sagt er im anschliessenden Vers: «Seid nicht wie ein Ross oder wie ein Maultier ohne Verstand; mit Zaum und Zügel ist seine Kraft zu bändigen, sonst nahen sie dir nicht.» Der Vater im Himmel will seinen Rat durch den Heiligen Geist in unser Herz senken. Er möchte die innere Übereinstimmung und Gemeinschaft mit uns. Es tut ihm weh, wenn er uns einen guten Rat gibt und wir uns dann wie störrische Esel benehmen. Viele Menschen haben im Leben genau deshalb viel Stress, weil sie sich mit Gott anlegen und meinen, ohne ihn glücklich werden und das Lebensziel in eigener Regie erreichen zu können. Das ist ein Trugschluss, der uns hoffentlich vor dem letzten Atemzug klar wird.

Datum: 30.01.2013
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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