Ungerechtigkeit

Helfen Sie, die Welt zu verändern?

Zu den vielen Ungerechtigkeiten und Nöten auf unserer Welt haben die meisten Menschen eine Meinung. Viele meinen ausserdem zu wissen, warum es so schlimm aussieht auf der Welt und wer die Schuldigen an diesem Zustand sind. Manchmal landen Menschen dann bei Gott, der ihrer Meinung nach auch nichts macht. 
Ungerecht

Damit machen wir es uns oft zu einfach, und unser Verhalten kann schnell einmal dem von Pilatus gleichen, der bei der Hinrichtung von Jesus meinte: «Ich wasche meine Hände in Unschuld.» Oder anders gesagt: Das sollen doch andere für mich erledigen.

Das folgende Beispiel macht dies deutlich: Ein Christ spazierte mit einem Bekannten, der sich als Atheist bezeichnete, durch die Strassen einer grossen Stadt. Der Atheist, ein Friseur, ärgerte sich über die schmutzigen Strassen und die verkommenen Leute in einem der Stadtquartiere und sagte: «Wenn es doch einen Gott der Liebe geben soll, wie kann er dann all diese Armut, den Schmutz, das Leid und Verbrechen unter diesen Leuten zulassen? Warum erlöst er sie nicht von alledem?» Da überquerte gerade ein armer Stadtstreicher die Strasse, unrasiert und schmutzig, mit langem steifem Haar im Nacken. Der Christ ergriff die Gelegenheit, um zu antworten: «Du bist doch ein guter Friseur. Warum lässt du diesen Mann ungekämmt und unfrisiert herumlaufen?» - «Nun», sagte dieser und beantwortete damit seine eigene Frage, «er hat mich nie darum gebeten».

Die Geschichte schildert die Heuchelei, vor der keiner gefeit ist. Wenn alle vor der eigenen Haustüre kehren würden, wäre es sauber in der Stadt. Aber wir lassen lieber die anderen kehren, und dann kritisieren wir ihre Arbeit. Wer dagegen an einer kleinen Ecke im eigenen Leben zu kehren beginnt, wird barmherziger, weil er merkt, wie schwierig diese Arbeit sein kann. Deshalb finden solche Menschen auch besser den Ton, wenn sie die Arbeit jener bewerten, die sich für andere einsetzen. Sie sind dankbar für die, die sich einsetzen – das gibt eine gute Gesprächsatmosphäre, und so kommen wir gemeinsam einen Schritt weiter.

Bin ich bereit?

Ähnlich ist es auch mit Gott. Wenn wir ihm nicht einfach die Schuld in die Schuhe schieben, sondern ernsthaft mit ihm um die Nöte unserer Welt ringen, wird er handeln, denn er liebt alle Menschen, und er liebt seine Welt. Aber vielleicht spricht dieser handelnde Gott dann gerade mich an, weil er sein Werk durch Menschen in dieser Welt tun will. 

Bin ich parat, wenn er mich ruft und mich gebrauchen will? Keine Angst, er wird Sie nicht rufen, die Weltprobleme zu lösen, aber er wird Sie rufen, eine kranke Nachbarin zu besuchen, ein vernachlässigtes Kind zu betreuen, eine Mitarbeit im Quartier zu leisten und am Sonntag mal wieder in einem Gottesdienst auf seine Stimme zu hören. Wir können im Kleinen beginnen, die Welt zu verändern.

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Datum: 12.11.2012
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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