Der Weg Jesu

Wir haben wohl alle gerne angesehene und bedeutende Bekannte. Wir freuen uns über ihre Wichtigkeit und nutzen manchmal auch die Vorteile solcher Beziehungen.

Meistens aber ist unsere Welt eher einseitig. Da verbünden sich die Starken mit den Bedeutenden und die Bedeutenden mit den Starken. Die Schwachen und Unbedeutenden können zumeist nur zusehen, wie die anderen immer stärker und wichtiger werden – und müssen nur allzu oft noch die entsprechenden Nachteile in Kauf nehmen. Sie haben selten eine andere Wahl.

Bei Gott ist es anders. Jesus wählte die Schwachen und Geringen. Er hat sich vorrangig derer angenommen, deren Chancen gering waren. Er stellte sich auf die Seite der Unbedeutenden und Machtlosen. Er gab den Benachteiligten, den Armen und Verachteten den Vorzug. Nicht um die Starken und Bedeutenden auszugrenzen, sondern um ihren Privilegien ein Gegengewicht zu geben. Er hat sich auf die Seite der Schwachen geschlagen, um sie zu stärken und ihre Chancen zu erhöhen. Wie es zum Beispiel bei Lukas (14,12-14) heisst:

„Wenn du ein Essen gibst, am Mittag oder am Abend, dann lade nicht deine Freunde ein, deine Brüder und Verwandten oder die reichen Nachbarn. Sie laden dich dann nur wieder ein, und du hast deinen Lohn gehabt. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Verkrüppelte, Gelähmte und Blinde ein! Dann darfst du dich freuen, weil sie es dir nicht vergelten können.“

„Niemand kann sich vor Gott rühmen“ (1Kor 1,29) – auch nicht mit Reichtum, Macht und Erfolg. Gott brauchen wir nichts zu bieten oder zu beweisen. Vor ihm besteht einzig das rechte Herz, aus dem die gute Tat unweigerlich folgt. Denn es lebt aus der Kraft, die Gottes Geist ihm verleiht. Wir sind als Christen von Gott eingeladen, den besonderen, einmaligen Weg Jesu an der Seite der Chancenlosen und Ausgegrenzten mitzugehen, ihnen nahe zu sein:

Das heisst allem voran: Den Nächsten zu lieben wie uns selbst (Mt 22,39). Und das kann bedeuten: Hungrigen zu essen, Durstigen zu trinken geben; Bedürftige zu bekleiden; Fremde aufzunehmen; Kranke zu versorgen und Gefangene zu besuchen (Mt 25,35f). Das heisst aber auch, für alle zu sorgen, die Not leiden, und uns um ihre Rechte zu kümmern (Lk 11,42).

In allem aber: „Seid fröhlich als Menschen der Hoffnung“ (Röm 12,12) – im Wissen, dass unsere Liebe immer Stückwerk bleibt, Gott aber unser Bemühen wie unsere Grenzen kennt (1Joh 3,20).

Datum: 04.10.2008
Quelle: talk-about.org

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