Die innere Kleidung

Was hat man nicht alles im Kleiderschrank hängen. Nun ja, vielleicht muss ich ja auch sagen: was habe ich nicht alles im Kleiderschrank hängen. Sind schon so im Laufe des Lebens ganz schön viel Klamotten zusammengekommen. Mit der Kleidung ist das schon so eine Sache. Es beschäftigt uns, was wir wann anziehen. Bei der Arbeit trägt man natürlich etwas anderes, als wenn man zum Fest eingeladen ist. Mit der Kleidung machen wir uns auch nicht nur schön, sondern drücken auch Respekt gegenüber dem Anlass und den Menschen aus, denen wir begegnen.

Im Kolosserbrief ist auch die Rede von Kleidungsstücken. Keine aus Stoff, geistige Kleider: "Zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld." Das sind alles 'Kleidungsstücke', die wir im Umgang mit anderen Menschen unbedingt brauchen: Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Kleidungsstücke für unseren inneren Menschen. Von Natur aus haben wir diese Dinge nämlich nicht im Gepäck. Ich spüre das immer wieder in meinem Leben, dass das mit der Geduld bei mir manchmal gar nicht so gut hinhaut, und die Freundlichkeit lässt manchmal auch zu wünschen übrig. Und Demut und Sanftmut zu leben in einer Welt, wo man weiter kommt, wenn man die Ellebogen benutzt oder sogar über Leichen geht.

So, wie ich mir morgens sorfältig die Kleidung für den Tag raussuche je nachdem, was anliegt, so will auch mein innerer Mensch bekleidet werden. Im 'alten Gewand' herumlaufen ist nicht mehr angesagt. Wir sind doch neu geworden und jetzt Auserwählte, Heilige und Geliebte Gottes - und danach sollten wir uns auch kleiden bzw. danach leben. Gott schenkt uns die inneren Kleidungsstücke: Erbarmen, Sanftmut, Demut, Freundlichkeit, Geduld. Alles Dinge, die uns ausgezeichnet stehen. Jeden Morgen neu, wie bei der äußeren Kleidung uns auch gleich die innere von Gott zurecht legen lassen.

Datum: 18.05.2005
Autor: Ulrike Schild
Quelle: ERF Deutschland

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