Anbetung in der Gemeinde

Ich möchte in diesem Zusammenhang gerne auch noch einige Worte zum Thema Gottesdienst und Anbetungsmusik sagen.

Anbetungszeiten sind ein Ausdruck des Lebens der Gemeinde

Wenn wir im Gottesdienst zusammenkommen, um den Vater im Himmel anzubeten, ist das ein gemeinsamer Ausdruck unserer persönlichen innigen Jesusbeziehung, die wir während der Woche gelebt haben. Die zahllosen Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen, sind Geschenke, die wir ihm gemeinsam darbringen.

Die Musik im Gottesdienst bringt all diese Erfahrungen zum Ausdruck. Zweifel und Erwartungen, Schmerzen, Ängste und Freuden schlagen sich auch in den neuen Songs nieder, die von Menschen in einer Gemeinde geschrieben werden.

Anbetungszeiten sind Orte der Begegnung

Die gemeinsame Anbetungszeit im Gottesdienst ist der Ort der Begegnung zwischen der Gemeinde und Jesus Christus. Gott legt Wert auf diese gemeinsame Zeit. Während der Anbetung begegnet er der Gemeinde durch seinen Heiligen Geist. In Bern erleben wir oft, dass sich Menschen während der Anbetungszeit für ein Leben mit Jesus Christus entscheiden.

Zeiten der Anbetung sind Orte des Trostes

Interessant ist die Erfahrung, dass Gott dort, wo Menschen den Vater im Himmel anbeten, durch seinen Heiligen Geist oft Trost und Heilung schenkt. Der Ausdruck der gemeinsamen Anbetung öffnet die Herzen für das Wirken des Heiligen Geistes.

Die Musik sollte immer wieder neue Ausdrucksformen finden

Musik ist an und für sich nicht gut oder schlecht. Die einzigartige Fähigkeit, Musik zu machen, ist ein Geschenk des Schöpfers. Der Heilige Geist gibt jeder Generation neue, für die Menschen verständliche Anbetungs- und Lobpreismusik. Musik ist nur insofern geistlich, als dass sie aus Inspiration zur Verherrlichung des Vaters im Himmel dient. Der Musikstil spielt deshalb in keiner Weise eine Rolle.

Der Vater im Himmel möchte der Gemeinde Jesu ganz neue Ausdrucksformen der Anbetung schenken. In den vergangenen 20 Jahren hat es in den Vereinigten Staaten und anderen angelsächsischen Ländern einen riesigen Aufbruch im Bereich geistlicher Musik gegeben. Rock 'n' Roll wurde zur Sprache der Generationen nach dem 2. Weltkrieg. Weltumspannend ist es auch die Sprache der Christenheit geworden. Kein Mensch stört sich mehr daran, dass in einem Gottesdienst rhythmuslastige Softrocksongs gesungen werden. Es ist wirklich eine neue Anbetungskultur entstanden, der sich die meisten christlichen Kirchen geöffnet haben.

Jede Gemeinde kann eigene Anbetungsmusik entwickeln

Das Leben einer Gemeinde schlägt sich auch in den neuen Songs nieder, die von Mitgliedern dieser Gemeinde geschrieben werden. Wo neue Gemeinden gegründet werden, entstehen erfahrungsgemäss auch neue Songs. Jede aufbrechende Bewegung hat ein Gesicht. Dieses Gesicht sind neue Anbetungsformen und neue Lieder.

Luther, der Reformator, schrieb herrliche Anbetungslieder. Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf schrieb viele der wunderschönen Songs der Herrnhuter, einer pietistischen Bewegung. Johann Sebastian Bachs geistliche Musik prägte die weltliche Musik seiner Zeit. Der Anglikaner John Charles Wesley war von Luthers Schriften und der Begegnung mit den Herrnhutern beeindruckt und erlebte eine persönliche Erweckung, die sich auch in neuem Liedgut äusserte. Diese Erweckung führte zur Gründung der methodistischen Kirche. William Booth, der Gründer der Heilsarmee, textete Gassenhauer um. So entstanden mitreissende geistliche Lieder, die heute nur noch als Kirchenlieder und nicht mehr als Gassenhauer erkannt werden. Bei der Pfingsterweckung schrieben Levi Petrus und viele andere herzergreifende Lieder, die die leidenschaftliche Liebe zum Vater, zu Jesus Christus und dem Heiligen Geist zum Ausdruck bringen.

Geistliche Aufbrüche sind immer mit musikalischen Aufbrüchen verbunden. Als wir 1982 die Vineyard Bern (damals Basileia Bern) gründeten, schrieben wir als Erstes neue Anbetungsmusik, um unserer Sehnsucht nach Hingabe und Erweckung Ausdruck zu geben. Auch heute noch schreiben eine grosse Anzahl von Menschen in der Vineyard-Gemeinde Bern neue Songs, die das Leben der Gemeinde und einzelner Menschen thematisieren.

Datum: 31.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

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