Prophetisches Reden

Was geschehen kann, wenn ein Christ seinen prophetischen Eindruck weitergibt, illustriert die Geschichte von Stefan:

"Ich fühlte mich einigermassen sicher, dort hinter dem Video-Beamer im Veranstaltungssaal des Hotel Jardin. Ich war ehrlich gesagt nicht unbedingt auf ,Empfang', sondern wartete vielmehr gespannt auf die prophetischen Worte, die andere bekommen würden. Ich verspürte, wie wohl die meisten von uns, bei den Worten von John Paul Jackson dieses Herzklopfen; eine Reaktion auf die ermutigenden und bewegenden Worte, die in das Leben der Aufgerufenen gesprochen wurden. Ich reagierte etwas erschrocken, als mein rechter Sitznachbar aufgerufen wurde und umso mehr, als er sich später wieder hinsetzte und John Paul Jackson nicht etwa seine Blicke weiter durch den Raum schweifen liess, sondern mich aufrief. Was würde er sehen, was würde er sagen?

Ich konnte im Folgenden erleben, was mich während dieser Tage so sehr angesprochen hatte und was in Jeremia 29, Vers 11 nachzulesen ist: ,Denn ich allein weiss, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, werde euch Frieden schenken und euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung.'

Dieses Wort berührt mich ebenso stark wie die Worte, die ich an diesem Nachmittag empfing. Er habe mich mit den Augen eines Adlers beobachtet, begann John Paul Jackson seine Prophetie. Ich verstand, dass mich Gott genau auf diese Weise sieht, jedes Detail von meinem Leben. Eben auf jene Weise, wie Jesus alle Lebensbereiche der Frau am Brunnen betrachtet hat. Er weissagte über diese Frau und sie konnte darin Jesus als den erkennen, der er ist, und daher öffnete sie sich für die Prophetien, die er ihr gab. Seine Gedanken des Friedens führten schliesslich dazu, dass sie sich Gott zuwendete.

John Paul Jackson sprach über Gaben in meinem Leben, die ich mir gewünscht hatte, und prophezeite über das, was als Teil dieser Gaben noch kommen würde. Er sprach Ängste in mir an, Nöte als Teile meiner Persönlichkeit. Er sprach mir aber auch Trost zu. Er sprach die verborgenen Dinge meines Herzens aus und mich bewegten diese Worte sehr. Vielleicht kann ich es mit den Worten beschreiben, mit denen Marias Begegnung mit den Hirten beschrieben wird: ,Sie aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.'

Die prophetischen Worte veränderten mich. Sie ermutigten und halfen mir, mich so anzunehmen, wie ich bin. Sie öffneten eine innere Tür in mir und machten mich bereit, über das Kommende nachzudenken und mich nicht mehr vor der Zukunft zu fürchten. Sie liessen mich aber auch verstehen, dass es Dinge in meinem Leben gibt, die ich noch nicht kenne.

In der Prophetie ging es einerseits um das, was ich in der Zukunft tun werde und wie mich Gott gebrauchen will. Es ging aber auch um das Erleben von Gottes Reich, um einen Einblick in etwas Geheimnisvolles, in die Dimension der unsichtbaren Welt. Ich spüre heute mehr von diesem Geheimnis und habe damit begonnen, mit der Gegenwart von Engeln zu rechnen."

Stefan machte eine ganz besondere Erfahrung, als Gott durch einen Menschen deutlich in sein Leben sprach. Es fällt auf, dass Stefans Aufmerksamkeit dadurch geweckt wurde, dass John Paul Jackson Gedanken und Ängste von Stefan ansprach, von denen er nichts wissen konnte. Stefan begann, aufmerksam zuzuhören. Die Prophetie beinhaltete die klare Ermutigung, dass Gott ihn trotz dieser Dinge liebe und gebrauchen möchte. Darüber hinaus bekam er einige Zusagen, die erst in der Zukunft eintreffen werden. Er konnte diese Zusagen annehmen, weil er in seinem Innersten angesprochen war und den Trost von Gottes Liebe bekommen hatte.

Im 1. Korinther-Brief, Kapitel 14, Vers 3 lesen wir, wozu solche prophetischen Worte dienen: "Wer aber Gottes Weisungen empfängt, kann sie an andere Menschen weitergeben. Er hilft ihnen, im Glauben zu wachsen, er tröstet und ermutigt sie."

Genau das ist mit diesem prophetischen Wort von John Paul Jackson geschehen. Stefan ist in seiner Glaubenserwartung gewachsen, dass Gott ihn in Zukunft gebrauchen würde. Er wurde in seiner Schwachheit getröstet und ermutigt, Gott mehr zu vertrauen als seinen Gefühlen.

Datum: 31.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

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