,,Und er führte sie hinauf in sein Haus, setzte ihnen einen Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er an Gott gläubig geworden war". Apostelg. 16, 34.

Als der Kerkermeister Paulus und Silas in sein Haus geführt hatte, "liess er ihnen den Tisch decken und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er an Gott gläubig geworden war".



Das war eine glückliche, selige Zeit! Er freute sich, dass er gerettet worden war. Sein Herz frohlockte. ,,Halleluja! Halleluja! Halleluja!" Als er so mit seinen beiden fremden Gästen zu Tisch sass, hatte er wirklich Ursache zur Freude. Seine Sünden waren ihm vergeben; seine Natur war verändert; er hatte einen Heiland gefunden; er hatte seine Götzen aufgegeben, und er freute sich, dass er an Gott gläubig geworden war. Ihm war gesagt worden, an den Herrn Jesus Christus zu glauben. Er glaubte, dass Jesus Christus Gott war, und er freute sich, von Herzen glauben zu können.



Und dann freute er sich, dass sein ganzes Haus gerettet worden war. Welche Wonne war es, sein ganzes Haus bekehrt zu sehen! Da war seine Frau. Wenn sie nicht bekehrt worden wäre, so wäre es sehr misslich für ihn gewesen, Paulus und Silas zum mitternächtlichen Mahl einzuladen. Sie würde gesagt haben: ,,Ich will nicht, dass Gefangene in meine beste Stube kommen und mir meine Vorräte verzehren." Ihr würde das nicht gefallen haben; als kluge Hausfrau würde sie sich dagegen aufgelehnt haben. Aber nun wartete Frau Kerkermeisterin ihnen allen mit einer heiligen Glückseligkeit, mit einer neuen Art von Freundlichkeit auf. Ich weiss nicht, ob sie auch Knaben und Mädchen hatte. Es kann sein oder auch nicht; aber wie viele auch in seinem Haus sein mochten, Kinder oder Dienstboten oder Wärter, sie alle waren gläubig geworden. Sie wurden auch alle getauft, die Söhne und Töchter und auch die Bediensteten, denn sie waren in den Haushalt eingeschlossen. Ich mag es nicht, dass ihr das kleine Dienstmädchen weglasst, wenn ihr euren Haushalt zählt; sie bildet einen Teil eures Hausstandes, und ich bitte Gott, dass sie alle bekehrt werden möchten.



Des Kerkermeisters Freude war auch ein Siegel des Geistes auf seine Aufrichtigkeit. Musste es nicht eine wahre Wonne für ihn sein, mit den beiden Predigern des Wortes um die Mitternacht dazusitzen? Jene beiden Männer mussten guten Appetit haben, denn sie hatten wahrscheinlich lange nichts genossen, und sie hatten, nachdem sie grausam geschlagen worden waren, mit ihren Füssen in dem Stock in ihrer schrecklichen Höhle gelegen, und so waren sie aufs Essen vorbereitet worden, ob es nun mitten in der Nacht oder mitten am Tage sein mochte. Und die übrigen Familienglieder kamen und sassen mit zu Tisch, und alle freuten sich. Eine solche Nacht hatte es vorher in einem Gefängnis noch nicht gegeben. Der Kerkermeister ,,freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er an Gott gläubig geworden war".



Indem ich diese letzten Worte des Textes anführe, ist's mir, als hörte ich manchen tief seufzen. Ich weiss, was der Seufzer bedeutet. Er besagt, dass er sein ganzes Haus nicht bekehrt weiss. Ich kann aus Erfahrung nicht mit dir fühlen, denn ich danke Gott dafür, dass mein ganzes Haus zu Christus gebracht ist; aber es muss ein grosser Kummer sein, einen erwachsenen Sohn zu haben, der da tut, wie er tut, oder ein liebes Mädchen zu haben, auf welches du so grosse Hoffnungen gesetzt hast, und das nun seine krummen Wege geht! Lass mich dich fragen: Hast du Glauben für dein Haus gehabt? Beachte, dass Paulus zu dem Kerkermeister sagte: ,,Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig." Möchte Gott dir Glauben für dein Haus geben! Du glaubst für dich selbst und bist gerettet; glaube auch, dass deine Kinder gerettet werden; rufe zu Gott, dass Er dir Glauben schenke. Bete gläubig darum, dass sie dahin geführt werden, auch für sich selbst gläubig und so gerettet zu werden.



Möchtet die, die das Wort jahrelang gehört haben, heute an Christus glauben und leben! Möchten auch die, die es nie vorher gehört haben, zu Christus kommen und an Ihn glauben, wie der Kerkermeister es tat, und möchten sie wie er gerettet werden! Der Herr soll das ganze Lob und die ganze Ehre haben; aber o, dass Er dieses Wunder der Gnade tun möchte! Lasst uns Ihn darum bitten.

Datum: 05.04.2006
Autor: Charles H. Spurgeon
Quelle: Auf dein Wort

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