"Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr." Apostelgeschichte 10,14

In einigen Dingen war Petrus viel zu konservativ. Vielen geht es ähnlich; sie können geistlich keinen Millimeter vorwärts gehen. Der Gesang, den sie morgens vor dem Frühstück singen, lautet: "Wie es am Anfang war, jetzt ist und immer sein wird, in Ewigkeit. Amen." Sie wollen weder etwas tun, was nicht schon früher getan wurde, noch lernen, was sie nicht schon gelernt haben. Andere wollen nur so handeln, wie andere handeln; sie meinen, sich an der Mode orientieren zu müssen. Nun, dies ist eine Regel, die ich niemals angenommen habe; denn ich fühlte oft die Notwendigkeit, etwas zu tun, was niemand vor mir getan hatte. Man sieht sich gern um und sucht Methoden für seinen Dienst, die noch nicht angewandt worden sind; denn eine neue Form der Arbeit kann wie ein neues Stück Land sein, das eine bessere Ernte liefert als unser altes, abgebautes Land. Glaubt ihr nicht auch, daß viele Christen in Gefahr sind, in ihren Gewohnheiten zu erstarren?

Sie müssen immer so und so viele Verse singen und nicht mehr; sie müssen immer zu einer gewissen Zeit beten und erst rund um Europa, Asien, Afrika und Amerika gehen, bevor sie ihr Gebet beenden. Gewisse Leute müssen immer tun, was sie früher getan haben, selbst wenn sie dabei einschlafen. Diese Art von Routine verbietet erweiterte Wirksamkeit, hindert sie, Leute mit dem Evangelium zu erreichen, die ihnen gewöhnlich nicht in den Weg kommen, und setzt allem Eifer einen Dämpfer auf. Laß dich ein bißchen aufrütteln, mein Bruder! Wenn du so unschicklich schicklich geworden bist, daß du nicht eine schickliche Unschicklichkeit begehen kannst, dann bitte Gott, dir zu helfen, weniger schicklich zu sein; denn es gibt viele, zu deren Errettung du niemals das Werkzeug sein kannst, solange Formalismus dein oberster Grundsatz bleibt.

Datum: 19.01.2006
Autor: Charles H. Spurgeon
Quelle: Auf dein Wort

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