Nationalratswahlen 2011

Melanie Beutler-Hohenberger (BE)

Am 23. Oktober 2011 werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf acht Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie gewählt werden – in Bern verändern möchten.
Melanie Beutler-Hohenberger

Zur Person

Name, Vorname: Beutler-Hohenberger Melanie     
Partei, Kanton: EVP Kanton Bern
Alter: 34 Jahre alt
Zivilstand, Kinder: verheiratet, 2 Kinder
Wohnort: Mühlethurnen
Beruf, heutige Funktion: Familienfrau, Studium Gesellschaftswissenschaften
Bisherige Ämter: Grossrätin, alt-Gemeinderätin
Kirchenzugehörigkeit: Freikirche Bewegung Plus Thun
Hobbys: Reisen und Lesen
Homepage: www.melanie-beutler-hohenberger.ch

Meinungen und Positionen

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zum politischen Handeln?


In jedem Sinn. Zu hören, zu handeln und dies aus der Beziehung zu meinem himmlischen Vater heraus.

Ausserdem glaube ich an den individuellen Auftrag eines jeden Menschen. Meiner mag zum jetzigen Zeitpunkt nebst der Familie in der Politik sein, andere haben ihre Begabung und ihren Auftrag anderswo.

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?


Das demokratische Miteinander zum Beispiel. Und die gut gelebte Solidarität, das einander tragen unter den verschiedenen Menschen der Schweiz. Diese beiden Dinge erinnern mich an Werte aus der Bibel.

Was ist zu tun, damit die Sozialwerke saniert werden können?

Einzelne sinnvolle Massnahmen müssen gebündelt werden, nur so kann man einen Richtungswechsel resp. eine nachhaltige Finanzierung sicherstellen. Die EVP schlägt z.B. eine Erbschaftssteuer vor ab Vermögen von 2 Mio Franken aufwärts.

Was muss getan werden, damit die Schweiz einen sauberen Finanzplatz hat?

Sauber und wieder «funktionstüchtig nach alter Schule» sind zwei paar Schuhe. Mir ist lieber, wenn gewisse Einschränkungen gelten Stichwort Weissgeld-Strategie oder auch Bankgeheimnis-Aufweichung, dafür stehen wir als Land und Bankenplatz mit gutem Gewissen da. Steuerhinterziehung und sonstiger Missbrauch finanzieller Mittel (Investmentbanking-Skandale) sind keine Kavaliersdelikte!

Was muss getan werden, um die Jugend vor Süchten aller Art zu schützen (von der Inernetsucht bis zum Rauschtrinken)?

Selbstbeschränkung ist einer von 9 Werten aus der aktuellen Wertekampagne der EVP, lebenswerte.ch. Dies tönt vielleicht nicht modern, ist aber ein Schlüssel wie man in der heutigen Überfluss- und allzeit bereiten Gesellschaft überleben kann. Es muss wieder Verzicht gelehrt werden und dies fängt zu Hause an mit Vorbild sein und Erziehung die vorlebt. Selbstverantwortung ist ein weiterer tragfähiger Wert für unsere Jugendlichen, denn wenn mal falsche Wege gegangen werden, ist es wichtig, dass man dazu stehen und sich um Hilfe bemühen kann.

Was muss getan werden, damit die Stromversorgung der Schweiz sicher bleibt?

Sicher ist ein weiter Begriff. Stromsicherheit im heutigen Ausmass kann meiner Meinung nach nur mit Atomstrom hergestellt werden. Mässigung und Verzicht müssen auch hier gelten. Nur so ist Stromversorgung aus erneuerbarer Energie ein realistisches Ziel für die Schweiz in 20-30 Jahren und ein gangbarer und bezahlbarer Weg auch für unsere Wirtschaft.

Was möchten Sie als Parlamentsmitglied in Bern verändern?


Menschen in erster Linie. Sei dies durch die persönliche Begegnung oder durch das praktische Gestalten ihres Lebensumfeldes als Legislativmitglied. Erst in zweiter Linie möchte ich an Sachpolitik im herkömmlichen Sinne denken.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen? 


Ich bezweifle, dass er dort überhaupt auftauchen würde. Seine Wege führten Jesus ja oft nicht zu den Mächtigen oder Schönen und Reichen. Vielleicht wäre er eher auf der Bundeshausterrasse unter den Süchtigen und Randständigen zu finden und würde ihnen in die Herzen sprechen.

Datum: 28.09.2011
Quelle: Livenet.ch

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