Fairplay geht anders

Verena Birchlers WM-Boykott löste heftige Reaktionen aus

Die Kommunikationsleiterin der ERF Medien, Verena Birchler, hat die Fussball-WM in Brasilien grösstenteils boykottiert. Dies hat sie auch öffentlich kundgetan - und erntete dafür teils heftige Beleidigungen und Beschimpfungen.
Verena Birchler

Ich habe die Fussball-WM persönlich so gut es ging boykottiert. Gründe dazu: Die FIFA wird mit ihrer Politik immer unglaubwürdiger. Der Fussball hat sich gesamthaft in eine Ecke entwickelt, die nur noch Kopfschütteln auslöst. Pseudofans verunstalten ganze Strassenzüge vor und nach Meisterschaftsspielen. Und in den unteren Ligen herrscht ein Ton und eine Aggression, der einen nur noch verständnislos weiterziehen lässt.

Reaktion gegen Korruption im Fussball

In den sozialen Medien habe ich meinen Boykott kundgetan. Dabei habe ich niemanden aufgerufen, es mir gleichzutun. Ich habe niemanden, der zuschaut, verurteilt. Ich habe immer gesagt, dass dies nur meine persönliche Reaktion gegen die ganze Korruption im Sport und besonders im Fussball ist. Und mir ist bewusst, dass dies nichts, aber rein gar nichts bewirkt. Trotzdem halte ich meinen Privat-Boykott für richtig.

Beleidigungen und Beschimpfungen

Interessant waren aber die Reaktionen einiger Leute, die mich mit Beleidigungen und Beschimpfungen konfrontierten, die ich so – gerade von Christen – nie erwartet hätte. Echt, das hat mich wirklich erschreckt. Es ging teilweise so weit, dass ich Leute auf meinen Profilen sperren musste. Teilweise habe ich Mails mit entsprechendem Absender direkt gelöscht, ohne sie zu lesen. Gefreut haben mich hingegen jene Reaktionen, die mit Augenzwinkern meine Aktion begleiten, trotzdem fröhlich der WM frönen und mit mir in regem Austausch sind. Echte Toleranz, ohne verbale Fouls. Mein Fazit: Bei Christen wie bei Fussballern… Fairplay ist nicht jedermanns/jederfraus Sache.

Datum: 14.07.2014
Autor: Verena Bircher
Quelle: idea Spektrum

Werbung
Livenet Service
Werbung