Sprache des Volkes sprechen

„Kirchen müssen sich verständlicher ausdrücken“

Die heutige Krise der Kirchen sei vor allem eine "Krise der religiösen Sprache", behauptet Roland Campiche, emeritierter Professor für Religionssoziologie an der Universität Lausanne.
Die Sprache des Volkes sprechen.

Kaum noch jemand verstehe heute von der Kirche verwendete Ausdrücke wie "Gnade", "Rechtfertigung" oder "Erlösung", mahnt Campiche. Es sei deshalb eine der grössten Herausforderungen für die heutigen Kirchen, "sich für eine moderne Gesellschaft lesbar zu machen". Denn neben den Ausdrücken müssten auch die Symbole, welche die Kirche verwende, erneuert werden. Die Symbole seien nämlich die "essenziellen Elemente" jeder religiösen Gemeinschaft.

Sich auf die Diakonie besinnen

Die Kirchen können nach Ansicht von Campiche überleben, wenn sie neben der Erneuerung ihrer Sprache auch ihre sozialen und karitativen Tätigkeiten aufrechterhalten. Sie könnten nämlich der heutigen Gesellschaft, die nur wenige Bezugspunkte besitze, "neue und glaubwürdige Referenzpunkte vorschlagen".

Allerdings dürften sie ihre Tätigkeit nicht dazu verwenden, politische Macht zu erlangen. Campiche: "Die Kirchen können die Hüter einer partnerschaftlichen und solidarischen Demokratie sein".

Kürzlich ist von Roland Campiche im Theologischen Verlag Zürich die neue Untersuchung "Die zwei Gesichter Religion. Faszination und Entzauberung" erschienen.

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Datum: 14.01.2005
Quelle: Kipa

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