Dabei hatte es zuerst danach ausgesehen, als würde diese Ausstrahlung nicht zustande kommen. Die Firma Reuters Communications hatte ihr Veto eingereicht, weil sie bis dahin keine religiöse Werbung auf der Videowand zugelassen hatte. Die Videowand über 28 Stockwerke ist am Gebäude, das Reuters Communications mit der Firma Instinet teilt, angebracht. Danach hatte United Methodist Communications, die diese 30'000 Dollar teure Werbung auf der Videowand platzieren wollte, ihre Besorgnis zur Politik von Reuters Communications ausgedrückt mit der Frage, warum sie nicht denselben Zugang erhalte, wie Firmen, die mit Alkohol oder anderen Produkten werben. Die EMK sollte doch denselben Zugang und dieselbe Gelegenheit an einem kommerziellen Marktplatz erhalten, wie „eine Firma, die Bier verkauft“, meinte Pfarrer Larry Hollon, Leiter von United Methodist Communications. Thomas H. Glocer, Vorstandsvorsitzender von Reuters Communications, schrieb danach an Larry Hollon einen Brief, worin er einen Gesinnungswandel ankündigte. „Wir haben uns immer geweigert, politische oder religiöse Werbung zu übernehmen, um auf jeden Fall zu vermeiden, dass damit suggeriert werden könnte, dass wir die Organisation oder die Meinung dahinter unterstützten,“ schrieb er. „Ihre vorgeschlagene Anzeige und die Entwicklung unseres Geschäfts hat uns Gründe gegeben, unsere Position zu überdenken,“ so Glocer im Brief an Hollon. Der internationale Medienkonzern lässt nun religiöse Werbung zu, so lange darin an einer gut sichtbaren Stelle der Hinweis „bezahlte Werbung“ steht. Larry Hollon ist erfreut, dass die Botschaft nun auf der Videowand während dieser Jahreszeit ausgestrahlt werden kann. Aber er drückte auch seine Enttäuschung über die Einschränkung durch Reuters Communications mit dem Hinweis „bezahlte Werbung“ aus, da dies bei anderen Werbekunden nicht gemacht wird. „Leute, die eine Bieranzeige sehen, sind kultiviert genug, um zu wissen, dass sie nicht von Reuters unterstützt wird und wären auch kultiviert genug, zu verstehen, dass Reuters eine religiöse Nachricht auch nicht unterstützt,“ sagte Hollon. Aber er wertete den Gesinnungswandel von Reuters Communications als Erfolg für die Kirche. Quelle: Livenet/ EMKGesinnungswandel bei Reuters Communications
Mit zweierlei Mass gemessen
Datum: 27.11.2003