Studie Uni Zürich

Internet erstmals wichtigste Informationsquelle

Eine repräsentative Umfrage der Universität Zürich ergab, dass mittlerweile 88 von 100 Schweizern das Internet nutzen. Mit 22 Stunden pro Woche bewegen sich Herr und Frau Schweizer zudem mehr als doppelt so lange im Netz als noch im Jahr 2011.
Frau benutzt ein Smartphone in einem Café.

Vor allem durch die Verbreitung von Smartphones sei die Nutzung stark gestiegen. 72 Prozent der Internetnutzer sind auch unterwegs online – rund dreimal so viele wie noch 2011 (26 Prozent). Spitzenreiter sind dabei die 14- bis 29-Jährigen (über 90 Prozent). Das Chatten (71 Prozent der Nutzer) explodierte vor allem dank WhatsApp, wobei auch hier junge Leute weitaus aktiver sind.

Top-Informationsquelle trotz geringer Glaubwürdigkeit

Das Internet ist zudem erstmals die wichtigste Informationsquelle der Schweizer Bevölkerung. Printmedien, Radio und Fernsehen liegen mittlerweile deutlich zurück. Das, obwohl nur knapp zwei Drittel der Bevölkerung mehr als die Hälfte der Internetinhalte für glaubwürdig halten. Glaubwürdig seien vor allem jene der SRG, von Kaufzeitungen und Behörden. Auch die Inhalte sozialer Online-Netzwerke geniessen vor allem bei Jüngeren nur geringes Vertrauen. Alle Informationsquellen, auch Webseiten, verzeichnen im Jahresvergleich einen Glaubwürdigkeitsverlust.

Grosse Zweifel in punkto digitaler Demokratisierung

Weiterhin zeigte die Studie, dass 43 Prozent der Bevölkerung zwar nach politischen Informationen im Netz suchen, aber nur rund sechs Prozent beteiligen sich aktiv an Online-Diskussionen oder Protestaktivitäten (fünf Prozent). Politische Debatten werden nach wie vor lieber ausschliesslich offline (67 Prozent) als online (sieben Prozent) geführt. Mehr Demokratie verspricht sich nur eine Minderheit vom Internet, obwohl die Skepsis diesbezüglich abnimmt. Der stärkste positive Effekt des Internets wird vor allem im besseren Verständnis der Politik vermutet (42 Prozent Zustimmung).

Skepsis bezüglich freier Meinungsäusserung steigt

Im Allgemeinen fühlen sich weniger Befragte wohl dabei, alles über Politik zu sagen, was sie denken (45 Prozent, minus sechs Prozentpunkte seit 2013). Auch im Netz nimmt die Skepsis bezüglich der freien Meinungsäusserung im Jahresvergleich zu. Deutlich mehr Leute als 2013 glauben demnach, dass es im Internet nicht sicher ist, alles zu sagen, was man über Politik denkt (63 Prozent, plus 15 Prozentpunkte).

Glaube an eigene Kontrollmöglichkeit sinkt und Sorgen um Datenschutz

Die Hälfte der Befragten zeigt sich zudem besorgt darüber, dass Unternehmen ihre Privatsphäre online verletzen. Die Besorgnis über Datenschutzverletzungen durch die Regierung liegt mit 40 Prozent tiefer. Bei den 14- bis 19-Jährigen ist die Besorgnis stark angestiegen, bleibt aber auf tieferem Niveau als bei Älteren. Eine grosse Mehrheit (82 Prozent) gibt an, sehr auf den Schutz der eigenen Privatsphäre zu achten. Die älteste und die jüngste Altersgruppe, Wenig-Nutzer und jene mit schlechten Fähigkeiten glauben interessanterweise am meisten daran, ihre Privatsphäre online kontrollieren zu können. 

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Datum: 16.12.2015
Quelle: idea Schweiz

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