Kids können Gefahren des Webs oft nicht einschätzen

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Kinder und Jugendliche können Sicherheitsrisiken im Internet oft nicht richtig einschätzen. Viele haben zwar schon von den Gefahren des Webs gehört, ihr Verhalten im Web trägt dem aber meistens nicht Rechnung. Gleichzeitig ist die Kontrolle der Eltern vor allem in inhaltlicher Hinsicht so gut wie nicht vorhanden. Das geht aus einer Befragung von 375 Kindern und Jugendlichen im Alter von acht bis 14 Jahren hervor, die der Marktforscher TNS Emnid durchgeführt hat.

So gut wie alle waren schon einmal im Internet - 372 Befragte sind Internet-Nutzer, nur drei Umfrageteilnehmer gaben an, noch nie einen Computer bedient zu haben. Bei den meisten Befragten steht ein Computer zu Hause (62 Prozent), ein Drittel hat sogar einen eigenen PC im Zimmer. Viele haben zudem die Möglichkeit, einen Rechner in ihrer Schule zu nutzen (36 Prozent). Und wenn das nicht möglich ist, gehe man bei Freunden (18 Prozent), beim Bruder oder bei der Schwester (17 Prozent) surfen, oder im Internet-Cafe (7 Prozent).

Spielen und im Internet surfen sind die Hauptbeschäftigungen am Computer Aber was machen die Kids, wenn sie an einem PC sitzen? Die Art und Weise, wie der Computer genutzt wird, ist eindeutig: Fast alle gaben an, dass sie den PC meistens für Computerspiele nutzen. Die Hälfte surft am liebsten im Internet; bei den 14-Jährigen sind es so gut wie alle.

Ebenfalls beliebt sind E-Mails schreiben (30 Prozent) und chatten (28 Prozent). Mehr als die Hälfte der 14-Jährigen resp. 60 Prozent chattet besonders gerne. Nur zwei Prozent gaben an, den PC für die Schule nutzen und mit seiner Hilfe zu lernen. Bei den 14-Jährigen gaben ausnahmslos alle an, dass sie schon einmal im Internet waren -- es gibt also keinen einzigen Befragten in diesem Alter, der noch nicht in der "virtuellen Welt" war.

Sicherheitsrisiken werden unterschätzt

Im Internet lauern Risiken und Gefahren, derer sich die Kids oft nicht bewusst sind: Zum Beispiel geben speziell Jungen in einem Chatroom schon einmal vertrauliche Daten wie Name, Alter oder Telefonnummer heraus, die Mädchen dagegen scheinen etwas vorsichtiger zu sein.

Fast die Hälfte der Acht- bis Zehnjährigen hat schon einmal jemandem in einem Chatroom Vorname und Alter genannt. Jeder Vierte der 14-Jährigen hat sogar schon Name, Alter und Telefonnummer herausgegeben. Der Unterschied zwischen Jungen und Mädchen ist deutlich: Jungen geben persönliche Daten drei mal häufiger heraus als Mädchen (8 Prozent).

Andere Risiken sind zum Beispiel Viren, Trojaner oder Dialer, die man sich oftmals völlig ahnungslos herunterlädt, und die unbemerkt Schaden anrichten können. Auch hier sind sich die Kids der Gefahr nicht bewusst: Zwar glauben die meisten, dass Viren riskant sind (77 Prozent), doch nur ein Bruchteil der Kinder und Jugendlichen denken beim Surfen an 0190-Dialer, die man sich versehentlich und unbemerkt herunterladen kann (sechs Prozent). Von Gefahren wie Viren, Trojanern oder Datenmissbrauch haben die Kids zwar schon gehört. Einschätzen können sie sie allerdings nicht.

Eltern prüfen Surfgewohnheiten fast gar nicht

Haben Eltern ein ausgeprägteres Bewusstsein der Gefahren und Risiken als ihre Sprösslinge? Wenn man einen Blick auf die Kontroll-Gewohnheiten der Eltern wirft, fällt auf, dass sie ihre Kinder vor allem im Hinblick auf Verweildauer und Kosten kontrollieren, aber kaum auf inhaltliche Aspekte hin.

Die Hälfte der befragten Kids müssen eine zeitliche Begrenzung seitens der Eltern einhalten, aber nur ein Viertel bekommt inhaltliche Beschränkungen. Nahezu die Hälfte gaben an, überhaupt nicht kontrolliert zu werden und am Computer beziehungsweise im Internet das tun zu können, was sie möchten.

Obwohl es zwar inhaltliche Beschränkungen gibt, sieht die Realität, also die Kontrolle, oft anders aus. Nur jedes zehnte Kind muss Bescheid sagen, wenn es ins Internet geht. Was das Kind dann letztendlich im Internet macht, wird so gut wie gar nicht kontrolliert. Kindersicherungen sind nur bei einem Prozent der Computer installiert. 62 Prozent der Kinder nutzen einen PC zu Hause, 36 Prozent haben sogar einen eigenen PC im Zimmer.

Quellen: pte-online/Livenet

Datum: 16.05.2003

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