Gott in Russland

Die Russisch-orthodoxe Kirche wächst

13 neue Bistümer gründet derzeit die russisch-orthodoxe Kirche in Russland und Kasachstan. Die Zeiten haben sich geändert. «Gott ist tot» lautete die unverrückbare Sowjet-Doktrin.
Patriarch Kyrill

Die russisch-orthodoxe Kirche wächst und gründet 13 neue Bistümer. Bereits früher in diesem Jahr hatte das Patriarchat angekündigt, allein in Moskau 200 Schnellbaukirchen errichten zu lassen. Zu den neuen Bischofssitzen gehören unter anderen die russischen Grossstädte Irkutsk, Rjasan und Orenburg, wie die katholische Nachrichtenagentur «Kipa» kürzlich berichtete. Somit zähle die russisch-orthodoxe Kirche nun knapp 180 Diözesen. Damit wurden 2011 bereits knapp zwanzig neue Bistümer gegründet, da bereits im Frühling fünf neue Bistümer errichtet worden waren.

«Wind of Change» wird real

Die Meldung zu den Bistumsgründungen ist nicht die erste Nachricht, die ein Kirchenwachstum in Russland beschreibt. In der russischen Hauptstadt Moskau herrsche eklatanter Kirchenmangel, berichtete die Evangelische Nachrichtenagentur «epd» im Frühling. Patriarch Kyrill bezeichnete das Verhältnis von Einwohnern zu Gotteshäusern als katastrophal, auf 35’000 Gläubige komme nur eine Kirche.

Nun sollen in den nächsten drei bis vier Jahren 200 neue, schnell zu errichtende Kirchen errichtet werden, Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin unterstützt das Patriarchat.

«Wind of Change» erwünscht

Punkto Glaubensfreiheit ist trotz dem Aufbruch in Russland noch Verbesserungspotential vorhanden: Erstmals taucht der prägende Teil der einstigen Sowjetunion im Weltverfolgungsindex von «Open Doors» auf (auf Rang 50). Verantwortlich sind zwei Faktoren: Zum Einen ist der Druck von Moskau und Orthodoxen auf freie Christen gestiegen und zum Anderen wächst die Repression in islamischen Gebieten wie etwa in Dagestan, Inguschetien und weiteren Gegenden mit einer grossen muslimischen Bevölkerung.

Gebet für Freiheit erwünscht

Die einstige Sowjetunion ist auf dem Index im Übrigen achtmal vertreten. Fast zwanzig Prozent der erfassten Nationen stammen also aus der Ex-UdSSR: Usbekistan (Rang 9), Turkmenistan (15), das teilautonome Tschetschenien (20), Aserbaidschan (24), Tadschikistan (33), Weissrussland (42), Kirgisien (46) sowie Russland (50). Christliche Organisationen wie «Open Doors» fordern denn auch dazu auf, verfolgten Christen zu helfen und für sie zu beten.

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Datum: 13.10.2011
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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