Neujahr in Malawi: Nationale Bussversammlung bittet um Regen – und für einen guten Präsidenten

Malawi

Im südafrikanischen Kleinstaat Malawi haben Geistliche aus verschiedenen Kirchen zu Neujahr gemeinsam für eine bessere Zukunft des Landes gebetet. In einer Versammlung im Mjamba-Freiheitspark in Blantyre baten sie Gott, dem Land nach mehreren Dürrejahren, die Hungersnot mit sich brachten, genügend Regen zu geben. Weiter beteten sie für die Wahl eines guten Präsidenten am 18. Mai.

Mehrfach wurden in Blantyre die gravierenden Missstände erwähnt, wie Hobbs Gama im kirchlichen Nachrichtendienst ENI schreibt. Malawi, das an Mocambique, Sambia und Tansania grenzt, hat 12 Millionen Einwohner und gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Die Dürre hat dazu geführt, dass zwei von drei Malawiern weniger als einen Dollar pro Tag zur Verfügung haben.

In einigen Regionen im Süden des Landes dürften vor der nächsten Ernte bis 70 Prozent der bäuerlichen Haushalte zuwenig Nahrung haben. Die Maispreise sind weiter gestiegen. Das Welternährungsprogramm WFP plant, in den kommenden Krisenmonaten über 670'000 Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Es gibt Familien in besonders betroffenen Gebieten, die seit zwei Monaten nichts mehr zu essen haben.

Die Gebetsversammlung bat Gott, das Land zu befreien von der zunehmenden politischen Gewalt, der grassierenden Korruption, Vetternwirtschaft, hoher Arbeitslosigkeit und der schrecklichen AIDS-Seuche.

Pfr. Daniel Gunya von der Presbyterianerkirche hielt fest, Malawi müsse Busse tun und bei Gott Vergebung suchen, um von seinen Geisseln gereinigt zu werden. „Als Nation müssen wir unsere Sünden eingestehen. Wir müssen sie bekennen und den Allmächtigen bitten, dass er uns aus der wiederkehrenden Ernährungskrise, dem Arbeitsplatzabbau und der Verschleuderung von Ressourcen herausreisst – und dass er uns mit Weisheit leitet, einen neuen Präsidenten zu wählen.“

Die Wahlen im Mai sind die dritten nach 1994. Damals triumphierte der heutige Präsident Bakili Muluzi über den despotischen Landesvater Kamuzu Banda. An der Versammlung in Blantyre nahmen auch Führer mehrerer Oppositionsparteien teil.

Datum: 08.01.2004

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