Andreas Keller

«Im Alltag mit dem Heiligen Geist leben – sonst ist alles für die Katz!»

Ende August findet in Schwarzenburg die Konferenz
Andreas Keller (Bild: Stiftung Schleife)
Hope 2019

«HOPE 2019 – Ganz von Christus erfüllt» statt. Andreas Keller, der mit seiner Frau gemeinsam die Stiftung Schleife in Winterthur leitet, wird einer der Referenten sein. Livenet stellt Andreas Keller im Interview vor.Livenet: Was hat Sie dazu bewegt, mit Ihrer Frau gemeinsam die Leitung der Stiftung Schleife in Winterthur zu übernehmen?
Andreas Keller:
Als wir 2001 aus den USA in die Schweiz umsiedelten, um meine Eltern in ihrem Dienst zu unterstützen, war die Übernahme der Leitung überhaupt kein Thema. Meine Frau und ich rutschten ab 2008 buchstäblich «in Phasen» Stück für Stück in die Gesamtverantwortung hinein. Unser Weg durch diese Phasen war gezeichnet von einem inneren Frieden, konkreten Weisungen und Träumen sowie von Bestätigungen von Freunden und Wegbegleitern.

Sind Sie auch reformierter Pfarrer wie Ihr Vater Geri Keller oder haben Sie eine andere Ausbildung gewählt?
Ich habe bewusst einen anderen Ausbildungsweg eingeschlagen. Mein Erstberuf ist gelernter Schreiner, Richtung Möbel und Innenausbau. Diesen Beruf habe ich, teils selbstständig erwerbend, teils angestellt, auch ausgeübt. Auf dem zweiten Bildungsweg habe ich dann in verschiedenen, weltumspannenden Ausbildungsmodulen christliche Dienste, biblische Studien und interkulturelle Kommunikation studiert.

Wie erleben Sie die gemeinsame Leitung mit Ihrer Frau?
Ich erlebe unser Miteinander als extrem befruchtend. Meine Frau ist mir nicht einfach unterstützend an die Seite gestellt, sondern wir üben unsere Verantwortung auf Augenhöhe aus. Nicht nur das; in gewissen Themen ist sie mir auch voraus und ich kann freudig zu ihr aufschauen. Dennoch haben wir, bedingt durch unser Familiensetting, verschiedene Rollen und Zuteilungen, die wir im Alltag sorgsam und mit viel Kommunikation bewältigen. Da wir beide aus «Ministry»-Familien kommen, in denen beide unserer Elternpaare miteinander im Reich Gottes Seite an Seite immer noch tätig sind, haben wir gewisse Prinzipien schon mit der Muttermilch aufgesogen. So sind wir von gewissen Themen, die sonst für enorme Abnützung sorgen, buchstäblich verschont geblieben. Das ist für uns wirkliche Gnade.

Welche Themen sind Ihnen ein grosses Herzensanliegen?
Mir liegt besonders auf dem Herzen, dass wir Christen im Alltag mit dem Heiligen Geist leben. Ansonsten ist alles «für die Katz». Wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist leiten lassen, müssen wir uns zu Recht fragen, wozu wir Christen eigentlich auf der Erde sind.

Welches Erlebnis mit Jesus hat Sie besonders geprägt?
Mein Berufungserlebnis als siebenjähriges Kind sowie ein Nahtoderlebnis durch einen Unfall, als ich 14 Jahre alt war.

Was ist Ihnen besonders wichtig als Ehemann und Vater?
Das Bewusstsein zu kultivieren, dass ich der beste Ehemann für meine Frau und der beste Vater für meine Kinder bin, auch in meiner oder trotz meiner Unvollkommenheit. Wir sind eine interkulturelle Familie mit einem teils lustigen Sprachenmix von Englisch, Deutsch und Schweizerdeutsch, die sowohl in den USA wie auch in der Schweiz Wurzeln und Flügel hat. Mit unseren vier Kindern geht es immer sehr lebhaft zu. Oder wie es mein Schwiegervater jeweils treffend ausdrückt: Unsere Familie hat zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer…

Welches Buch hat Sie besonders geprägt?
Keines, ausser der Bibel natürlich, welches ich als besondere Prägung für mein Leben festmachen würde. Mein Interesse an Buchthemen ist enorm weit gefächert und macht z.B. auch vor Sachbüchern und guten Comicbänden keinen Halt. Entscheidend in meinen Jugendjahren war für mich die Tatsache, dass ich einen fixen Bibliothek-Abend hatte und mir jedes Mal etwa fünf Bücher auslieh.

Was ist Ihr Lieblingsfilm?
Ich mag gut gespielte und episch in Szene gesetzte «Monumentalschinken» aus dem Altertum, Western und spannende Serien aus der Neuzeit.

Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Ferien?
Mit einer Kombination von Ruhe und Einsamkeit, Familie und Action, egal ob in den Bergen oder am Beach.

Was sollen die Menschen von der HOPE-Konferenz (30. August bis 1. September) in Schwarzenburg, wo Sie als Referent auftreten werden, mit nach Hause nehmen?
Ich hoffe vor allem, dass der Heilige Geist auftritt. Wir brauchen die ganz tiefe Erfahrung, dass der Heilige Geist in und an uns sein Werk zur richtigen Zeit wirkt und wir dadurch in unserem ganzheitlichen Sein und Leben im Alltag gestärkt werden. Die Grenzen zwischen Gotteserfahrung auf dem Berg (oder an einer Konferenz) und den Gottesbegegnungen im Alltagsleben werden immer durchlässiger.

Was verbindet Sie mit dem Leiter der HOPE-Konferenz, Martin Kaltenrieder, Gründer Neues Land Region Gantrisch?
Mit Martin und seiner Frau Thesi verbindet uns schon seit Jahrzehnten eine lange, gegenseitige Wertschätzung und Verbundenheit. Seit vielen Jahren sind unsere Dienste mit ganz ähnlichen Themen unterwegs, und wir haben uns gegenseitig befruchtet. Ich ehre und schätze diesen Mann, der feinfühlig, den Menschen zugewandt und suchend diesem Gott auf Erden in allen Höhen und Tiefen nachfolgt.

Was ist Ihre Vision für die Schweiz und für Europa?
Ich lebe im Glauben, dass Jesus zurück auf diese Erde kommen wird. Sein Friedensreich wird dann zur sichtbaren Realität werden. Die «Wiederherstellung aller Dinge», von der Petrus in der Apostelgeschichte berichtet, wird keine Theorie mehr sein. Sie wird alle Gesellschaftsschichten und Bereiche erfassen, auch die Schweiz und den Kontinent Europa. Und wir werden Teil davon sein.

Zu den Webseiten: 
Konferenz HOPE 2019
Stiftung Schleife

Zum Thema:
Konferenz «together»: «Völlig gleichwertig und total verschieden»
Frühlingskonferenz: «Wege, die wir noch nie gegangen sind»
Konferenz «simple – love»: Andreas Keller von der Stiftung Schleife: «Wir brauchen mehr Liebe»

Datum: 29.07.2019
Autor: Meike Ditthardt
Quelle: Livenet

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