«Church Alive» in Aarau

«Wir wachsen vor allem durch neue Christen»

Die Gemeinde «Church Alive» in Aarau wächst, insbesondere durch Menschen, die von aussen kommen – also nicht aus anderen Gemeinden. Inzwischen trifft sich die pulsierende Freikirche in einem Kino. Nun wird in Bern eine Tochtergemeinde aufgebaut. Livenet unterhielt sich mit Gemeindeleiter Edward Wells über Gott, die Welt und Aarau.
«Church Alive» in Aarau
Edward und Annette Wells im Gespräch mit Gottesdienstbesucher
«Church Alive» - Wir wachsen vor allem durch neue Christen.

«Wir sind eine internationale Gemeinde, multikulti, ein Drittel unserer Besucher stammt aus dem Ausland», bilanziert Edward Wells, der selbst aus England stammt. «Meine Frau und ich sind selber ein internationales Paar. Und die Leute in unseren Gottesdiensten kommen aus rund dreissig Nationen!»

Entsprechend werden die Gottesdienste ins Portugiesische, Spanische, Italienische, Englische und Französische übersetzt. Die Gottesdienste werden durchwegs auf Deutsch gehalten; ausser wenn internationale Redner kommen, dann wird von der Bühne aus vom Englischen ins Deutsche übersetzt.

«Gottesdienst, Ab!»

Wenn sich die Gemeinde trifft, heisst es nicht «Film ab!», sondern «Gottesdienst ab!» Denn die Freikirche «Church Alive» trifft sich in einem Kino. Nach längerer Zeit im Industriequartier musste die Gemeinde etwas Neues suchen. Die neue Lokalität zeigte sich als moderner und günstiger.

Zur Gemeinde zählen sich rund 300 Personen, die Gottesdienste werden oft von mehr als 200 Leuten besucht. «Wir haben einen guten Mix, von Kindern bis hin zu älteren Personen.»

Pionierarbeit in Bern

Entstanden ist die Gemeinde, die Edward Wells übernahm, vor einigen Jahren in Aarau. Nun wird derzeit eine zweite Gemeinde in der Bundesstadt gegründet. «Momentan treffen wir uns jeden zweiten Donnerstag in der Münstergasse in Bern. Das ist Pionierarbeit.»

Bern deshalb, weil er Bern mag «und weil wir vor drei Jahren ein Paar kennengelernt haben – er Schweizer, sie Amerikanerin – das bereits eine englischsprachige Gruppe führte. Die beiden wollten eine Gemeinde eröffnen, aber nicht alleine.» Hinzu kam, dass etliche Personen jeweils von Bern nach Aarau zu den Gottesdiensten der «Church Alive» reisen. «In Bern werden die Gottesdienste zweisprachig durchgeführt, weil die Gemeinde international ist.»

Übersetzungen brachten Wachstumsschub

Viele der Mitglieder in Aarau stammen aus Südamerika. Edward Wells: «Es sind zum Beispiel solche, die gekommen sind und hier geheiratet haben oder Nachkommen von früheren Auswanderern, die nun in die Schweiz einwandern. Wie zum Beispiel meine Frau, sie ist Schweizerin, aber in Südamerika zur Welt gekommen. Wir haben begonnen, strategisch zu übersetzen, das gab einen Wachstumsschub.»

Edward Wells spricht selbst nicht perfekt Schweizerdeutsch. «Für mich ist das frustrierend. Nicht aber für die Besucher, die noch nicht so gut Deutsch sprechen. Sie sind ermutigt und denken, dass auch sie das schaffen werden.»

Keine Konkurrenz

Die Mitglieder der Gemeinde werden ermutigt, sich zu engagieren, zum Beispiel auf Allianz-Ebene. «Beziehungen der Gemeinden untereinander sind gesund, ich sehe das nicht als Konkurrenz.» So können unterschiedliche Leute erreicht werden.

Deshalb laute der Slogan: «Gemeinde für alle, aber nicht für jeden.» Wells begründet: «Wir sind da für alle, aber wir wissen, dass wir nicht jeden erreichen können.»

Der grösste Teil des Zuwachses erlebe die Gemeinde zudem nicht in Menschen, die aus einer anderen Gemeinschaft kommen, sondern durch Personen, die sich für ein Leben mit Jesus entscheiden und «Church Alive» als ihre geistliche Heimat wählen. Dabei gebe es durchaus witzige Situationen: «Wir sind eher jugendlich geprägt. Eine eher ältere Frau kam zu uns. Sie war erstmals in einer Freikirche, ihr gefiel es sehr gut. Dann kam eine jüngere, die befand, ein Schlagzeug gehöre nicht in eine Gemeinde. Das war komisch. Unser Zielpublikum sind Menschen, die von aussen kommen, das ist unser grösstes Segment.»

Zur Webseite:
Church Alive

Zum Thema:
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Aargauer Zeitung: Was macht den Erfolg einer Freikirche aus?
Jünger machen heute: Chinesische Entwicklungshilfe für die Schweiz?
Dossier: Innovative Gemeinden

Datum: 06.10.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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