Auf den früheren SPD-Vorsitzenden Oskar Lafontaine wirkt der Papst wie ein einsamer Rufer in der Wüste, weil er widerspreche, wenn im Namen Gottes Krieg geführt werde. Lafontaine verweist auf islamische Selbstmordattentäter, die ihr Morden einen “heiligen Krieg” nennen und “mit dem Namen ihres Gottes, Allah, auf den Lippen sterben”. Auch US-Präsident George W. Bush sehe sich als ein Werkzeug Gottes. Gleichzeitig suche er nur noch einen Vorwand für den schon beschlossenen Irak-Krieg. Es sei aber Gotteslästerung, im Namen eines Gottes Krieg zu führen, so der katholische Sozialdemokrat. Als Gegenüber verweist der evangelische CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler auf die Drogenwelle und die “immer ekelhaftere Pornographie”. Sie hätten den Beweis erbracht, “dass und wie ‚hochmoderne’ Menschen vom Teufel besessen werden”. Als “neuester Weg zur Hölle” stehe das Internet fest, “wo Wahnsinnige vor aller Augen anbieten, sich zu verstümmeln, zu töten und zu verzehren”. Gegen solche “Abartigkeiten” müsse der Staat etwas unternehmen. Aber auch die Bürger müssten aufwachen. Gauweiler: “Wir brauchen eine gross angelegte Initiative gegen die Umweltverschmutzung im Kopf!” Wie der Papst so spürten viele Menschen, dass es noch Rettung gebe – nämlich durch eine Hinwendung zu Gott. Gauweiler zitiert den Kirchenvater Augustin: “Als mein Herz verwirrt war, da war ich töricht und unvernünftig, wie dummes Vieh benahm ich mich vor dir. Dennoch bin ich stets bei dir.”
Datum: 19.12.2002
Quelle: idea Deutschland