Helfen macht den Menschen

AIDS-Klinik in Chicago
Illinois - Chicago

Wie weit sollen Helfer gehen, wenn jemand leidet oder abzustürzen droht? Sehr weit. Unsere westliche Kultur gründet an diesem Punkt auf dem Vorbild von Jesus, der alles tat für seine Freunde. Jesus setzte nicht nur sein Wissen ein, sondern gab sich selbst.

Was tun für Menschen mit dem Aids-Virus, deren Organe versagen? Der Gouverneur des US-Bundesstaates Illinois hat am Donnerstag ein Gesetz unterzeichnet, nach dem HIV-positive Menschen Organe spenden können für andere, die das Virus in sich tragen. Es werde Leben retten, sagte der demokratische Abgeordnete Larry McKeon, der selbst infiziert ist. Nun dürfe er auch spenden.

Ein US-Bundesgesetz von 1984 untersagt indes die Organspende den Virusträgern, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. In der Diskussion, die Illinois anstösst, werden Nutzen und Gefahren der Zulassung HIV-Positiver abgewogen.

Der Bundesstaat muss eine gesonderte Organbank anlegen. Am dringendsten gewünscht werden Leberverpflanzungen, da dieses Organ wegen des Giftes in den Aids-Medikamenten bei vielen Kranken zu versagen droht.

Helfen – um jeden Preis? In den reichen Ländern liegen solche Regelungen drin, in den von Aids am schlimmsten verheerten Weltgegenden kommt niemand auf den Gedanken von Lebertransplantationen. In Afrika fehlen die nötigsten Medikamente, Spitalbetten, auch Schulgelder für Aids-Waisen, wie die Weltkonferenz in Bangkok diese Woche erneut schmerzlich verdeutlicht hat.

Und doch setzt das fragwürdige, umstrittene Gesetz von Illinois ein Signal mit tieferem Sinn: Es gehört zur Würde von uns Menschen, dass wir helfen. Es macht uns zu Menschen, zeichnet uns vor Tieren aus, dass wir helfen, von unserem Eigensten drangeben, um dem Nächsten zu dienen. Auch wenn wir selbst arm dran sind und krank.

Jesus war sich bewusst, was Menschen zu geben vermögen, die keine reine Weste haben. Er sagte zu seinen Freunden: „So schlecht ihr auch seid, ihr wisst doch, was euren Kindern gut tut, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn darum bitten.“

Es gehört zum Kostbaren in unserer Kultur, dass sie, von Jesus gelehrt, das Helfen hochhält. Zugleich tun wir gerade im Zeitalter der High-Tech-Medizin gut daran, den Spender des Lebens nicht zu vergessen.

Ob wir krank sind oder gesund, wir haben allen Grund, uns an den zu wenden, der vollkommene Gaben in seinen Händen hält: Gott, der uns geschaffen hat, uns Tag um Tag erhält – und vor dem Tod rettet.

Datum: 17.07.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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