Christliche IS-Geisel

Erstmals verschiebt IS ein Ultimatum

Kenji Goto ist die erste Geisel, bei der die Terrormiliz «
Die Geiseln Kenji Goto Jogo und Haruna Yukawa

Islamischer Staat» ein Ultimatum ausgedehnt hat. Bis heute Donnerstag Sonnenuntergang soll eine in Jordanien inhaftierte Dschihadistin freigelassen werden, so lautet die neue Forderung.

In einer Audio-Botschaft verliest offenbar Kenji Goto die IS-Forderung, die in Jordanien inhaftierte Dschihadistin Sadschida al-Rischawi «bis zum Sonnenuntergang am Donnerstag» irakischer Zeit freizulassen. Sollte die Gefangene zu diesem Zeitpunkt nicht an der türkischen Grenze für einen Austausch im Gegenzug zu Gotos Leben bereitstehen, werde der jordanische Pilot Maas al-Kassasbeh «umgehend getötet», erklärt der Japaner im Video. Die Botschaft wurde über Twitter verbreitet. Ob sie echt ist, war zunächst nicht abschliessend geklärt.

Yukawa vermutlich hingerichtet

Journalist Kenji Goto suchte in Syrien nach seinem Landsmann Haruna Yukawa. Zuletzt landeten beide in IS-Gefangenschaft. Offenbar ist Yukawa am Freitag hingerichtet worden.

Nichts riskiert

Goto ist ein erfahrener Kriegsreporter. In einem Interview im letzten Jahr erklärte er, dass er nie etwas Gefährliches riskiert habe. Er verwies dabei auf den biblischen Rat: «Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen.» Wegen seiner japanischen Herkunft hatte er sich ins IS-Gebiet gewagt, weil er ein anderes Leben retten wollte.

Am 22. Oktober 2014 mailte er in die Heimat, dass er Ende Oktober zurück sein wolle. Kurz danach verlor sich seine Spur, bis letzte Woche die IS-Bilder der beiden Geiseln aufgetaucht sind.

Datum: 29.01.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Blick

Werbung
Livenet Service
Werbung