Lüdemann will beweisen: Jesus ist nicht auferstanden

Luedemann

Göttingen. In einem neuen Buch bekräftigt der umstrittene Göttinger Theologie-Professor Gerd Lüdemann seine These, dass Jesus nicht von den Toten auferstanden sei. Der Glaube an die Auferstehung Jesu sei „reine Selbsttäuschung, deren ungeheure Wirkung in krassem Gegensatz zu ihrer historischen Unhaltbarkeit steht“, schreibt der Wissenschaftler in der Ankündigung. Das Buch „Die Auferweckung Jesu von den Toten. Ursprung und Gechichte einer Selbsttäuschung“ soll im Herbst im Verlag zu Klampen in Lüneburg erscheinen.

Der Verlagsankündigung zufolge unterzieht der Autor darin „alle Auferstehungstexte aus dem frühen Christentum einer historischen Prüfung“. Lüdemann komme zu dem Ergebnis, dass es sich bei der Auferstehung „um Visionen“ handelt, „die frommen Wünschen entspringen und nichts mit dem wirklichen Schicksal Jesu zu tun haben“.

Selbst innerhalb der Kirche beginne der Glaube an die Auferstehung Jesu zu bröckeln, meint Lüdemann. Auch zahlreiche kirchlich gebundene akademische Theologen hielten die Auferstehung Jesu nicht mehr für ein historisches Ereignis, „obwohl die Kirchen sie als unentbehrliches Requisit hüten“. Fachkollegen haben Lüdemann allerdings mehrfach entgegengehalten, dass der Glaubenssatz der Auferstehung mit historischen Kategorien nicht zu greifen sei, wohl aber seine Wirkung bis hin zur Entstehung der christlichen Kirche.

Lüdemann hatte sich Ende der neunziger Jahre in mehreren Büchern und Interviews vom Christentum losgesagt. Die Universität Göttingen verfügte daraufhin im Einvernehmen mit der evangelischen Kirche, dass der Wissenschaftler statt seines bisherigen Faches „Neues Testament“ das neu eingerichtete Fach „Geschichte und Literatur des frühen Christentums“ vertreten muss. Ausserdem strich die Hochschule die Stelle eines für Lüdemann arbeitenden wissenschaftlichen Assistenten.

Datum: 01.08.2002
Quelle: bg

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