Frankfurter Buchmesse: Boykott christlicher Verlage weitet sich aus

Corpus delicti: Der Messeplan

Immer mehr evangelische Verlage wollen die Frankfurter Buchmesse vom 9. bis 14. Oktober boykottieren. Nach Informationen der Evangelischen Nachrichtenagentur idea hat sich die Zahl der Abmeldungen auf 40 erhöht, darunter die evangelikalen Verlage Brunnen (Gießen) und Gerth Medien (Aßlar bei Gießen). Die Vereinigung Evangelischer Buchhändler und Verleger (VEB/Stuttgart) hat ihre Beteiligung ebenfalls zurückgezogen. Nach Angaben des Geschäftsführers der Stiftung Christliche Medien, Erhard Diehl (Witten), wollen auch die in der Stiftung zusammengefaßten Verlage Hänssler (Stuttgart), Bundes-Verlag (Witten), ERF-Verlag (Wetzlar), Brockhaus und Oncken (beide Wuppertal-Haan) nur kommen, wenn sie eine bessere Plazierung erhalten. Die Verlage protestieren dagegen, daß die Messeleitung die Standplätze ohne Absprache veränderte. Ursprünglich seien der Gruppe "Religion" Plätze in der zentralen Halle 3.1. zugewiesen worden, sagte VEB-Geschäftsführers Gunther Roßmüller (Stuttgart), gegenüber idea. Mitte Juni sei die Gruppe informiert worden, daß sie Plätze in der abgelegeneren Halle 4.1. bekomme. Damit habe die Messeleitung die Geschäftsgrundlage verlassen. Die Verlage brauchten aber Publikumsverkehr, damit sich die hohen Standgebühren auch lohnten, so Roßmüller. Nach seiner Ansicht ist bei einem Rückzug der evangelikalen Verlage auch eine Absage ihrer amerikanischen Partner nicht auszuschließen. Die Frankfurter Buchmesse gilt mit mehr als 6.600 Einzelausstellern aus 105 Ländern als weltweit größter "Marktplatz" für den Handel mit Rechten und Lizenzen in der Verlagsbranche.

Datum: 16.07.2002
Quelle: idea Deutschland

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