Kirchen und CDU kämpfen gegen Videoverleih an

Die evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen wehren sich gegen eine eventuelle Öffnung von Videotheken an Sonn- und Feiertagen. Der Landtag in Düsseldorf berät am 26. Juni über einen entsprechenden Gesetzentwurf der FDP. Der rheinische Präses Manfred Kock, sein westfälischer Kollege Manfred Sorg und der lippische Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier lehnen dieses Vorhaben als “völlig überflüssig” ab. Videos könnten auf Vorrat entliehen werden.

Der Schutz der Sonn- und Feiertage dürfe nicht weiter ausgehöhlt werden. Sie seien als “Tage der Gottesverehrung, der seelischen Erhebung, der körperlichen Erholung und der Arbeitsruhe” verfassungsrechtlich geschützt. Die CDU-Landtagsfraktion bringt als Gegenpol zum FDP-Gesetzentwurf einen Entschließungsantrag zum Schutz des Sonn- und Feiertags ein. Danach soll der Landtag feststellen, daß der Sonn- und Feiertagsschutz “Fundament der Sozialen Marktwirtschaft” bleibe.

Auch in Zukunft hätten Lebenskreise wie Familie, Kirchen, Vereine oder Stadtteile eine “unentbehrliche Funktion”. Eine Gesellschaft dürfe sich nicht ausschließlich als Konsum- und Erlebnisgemeinschaft verstehen, und auch in einer verweltlichten Gesellschaft sei die religiöse Dimension von Sonn- und Feiertagen zu beachten.

Datum: 26.06.2002
Quelle: idea Deutschland

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