Die Forscher stellten grosse Unterschiede zwischen den westlichen Bundesländern und dem stark entkirchlichten Mitteldeutschland fest. Während für rund ein Viertel der Befragten in den alten Bundesländern religiöse Vorschriften beim Sex eine Rolle spielen, trifft dies nur auf etwa elf Prozent in den neuen Ländern zu. Die höchste Zustimmung zu kirchlichen Sexualnormen wurde in Schleswig-Holstein mit 46 Prozent, die niedrigste in Brandenburg mit drei Prozent gemessen. Den stärksten Einfluss üben christliche Normen auf konfessionell gebundene Menschen aus, die nicht den beiden Grosskirchen angehören, also etwa Mitglieder von Freikirchen. 43 Prozent von ihnen richten ihr Sexualleben an christlichen Normen aus. Dahinter folgen Katholiken (28,2 Prozent), evangelische Kirchenmitglieder (22,4) und die Konfessionslosen (9,3). Bei vielen von ihnen sei zu beobachten, dass die Kirchennormen durch humanistische, romantische und individuelle Wertvorstellungen ersetzt worden seien, so die Forscher.
Datum: 08.06.2002
Quelle: idea Deutschland