Marsch fürs Läbe in Zürich

«100'000 Kinder fehlen»

Am dritten «Marsch fürs Läbe» haben am Samstag, 15. September, etwa 1500 Personen in Zürich für das Recht der Ungeborenen auf Leben demonstriert. Die Polizei schützte die Teilnehmenden mit einem grossen Aufgebot vor Autonomen, konnte aber Attacken nicht verhindern.
Der «Marsch fürs Läbe» 2012 auf dem Limmatquai
Marsch für's Läbe

Mit der Kundgebung auf dem Münsterhof beim Fraumünster, dem Marsch durch die Zürcher Innenstadt und einem Gottesdienst demonstrierten die Lebensrechtler gegen «das tödliche Geschäft der Abtreibung» und gegen die 2002 vom Volk mit 72 Prozent Ja beschlossene Fristenregelung. Einleitend erinnerte OK-Präsident Daniel Regli daran, dass jedes Kind eine ganze, reiche Welt für sich sei. Die Tötung von 11'000 Ungeborenen jährlich sei ein riesiger Schaden für das Schweizer Volk, den Christen nicht stillschweigend hinnehmen dürften. Die Veranstaltung stand unter dem Motto «100'000 Kinder fehlen». Die Fristenregelung sei ein «Fluch für das Schweizer Volk», der wieder abgewendet werden müsse, hiess es auf einem Flugblatt.

Der Einsatz fürs Leben kostet – und lohnt sich

Sprecherinnen auf dem Münsterplatz riefen dazu auf, sich ohne Einschränkung für das Lebensrecht der Ungeborenen einzusetzen, auch wenn dies existentielle Folgen habe. Dagmar Müller musste ihren Traumberuf Hebamme aufgeben, weil sie sich weigerte, bei Abtreibungen mitzuwirken. Sie ermutigte dazu, betroffene Frauen in Liebe abzuholen, anstatt sie zu verurteilen. Eine aus Ungarn in die Schweiz migrierte Frau schilderte die Depressionen und Selbstmordgedanken, unter denen sie infolge zweier Abtreibungen litt.

Der Schwyzer CVP-Nationalrat Alois Gmür, Präsident des Spitals Einsiedeln, hat das erste Babyfenster des Landes mitlanciert. Er schilderte in Zürich die verzweifelten Situationen, in denen Mütter ihr Baby aussetzen. Die Politik habe Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch Ungeborene von Eltern in schwierigen Situationen leben dürfen und nicht abgetrieben werden.

Trauer und Lebensfreude

Anschliessend begaben sich die Teilnehmenden auf den Marsch durch das Zürcher Stadtzentrum. Die Spitze des ca. 400 Meter langen Zugs bildeten Trauernde mit weissen Kreuzen und Kindersärgen. Ihnen folgten Erwachsene und Kinder mit bunten Bannern, Plakaten, Ballonen und Themenwagen, begleitet von einer Steel-Band und einer 50-köpfigen Jugendgruppe aus Polen. Zum «Marsch fürs Läbe» aufgerufen hatten 11 christliche und politische Organisationen.

Aggressive Störer

Autonome, Anarchisten und militante Feministinnen hatten 2011 die Veranstaltung massiv gestört. Auch diesmal konnte sie nur im Schutz eines grossen Aufgebots von Polizisten in Kampfmontur stattfinden. Mit Hupen, Trillerpfeifen und Sirenen versuchten die Abtreibungsbefürworter den Münsterplatz akustisch zuzudecken. Zu sehen waren antichristliche Plakate wie «Hätt Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben» und die Forderung «Aufklärung statt Verklärung».

Auf dem Marsch gingen die Autonomen teils maskiert neben den Kundgebungsteilnehmern her und bedrängten sie. Frauen aus der autonomen Szene liefen mit nacktem Oberkörper mit, bis die Polizei intervenierte. Laut einem Augenzeugen pöbelte ein Autonomer eine ältere Frau an. Einige spuckten auf Demonstrierende und mitgeführte Baby-Särge. Nach einem Bericht wurden zwei Kreuze Marschierenden aus den Händen gerissen und zerstört. Die Polizei setzte Pfefferspray ein.

Jedes Kind ein Wunder

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein überkonfessioneller Gottesdienst. Pfr. Rudolf Nussbaumer, Steinen SZ, erinnerte daran, dass jedes neugeborene Baby ein Wunderwerk Gottes sei. Mit Abtreibungen würden sich Menschen ihre Zukunft verbauen. Egoismus führe immer in eine Sackgasse. Pfr. Hansjürg Stückelberger (Verein Zukunft CH) führte aus, dass das Leben nur in der Schöpfungsordnung Gottes gelingen könne. Das christliche Menschenbild solle die Gesellschaft wieder leiten.

Datum: 17.09.2012
Quelle: Livenet / Marsch für's Läbe

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