Christlicher Gesundheitspreis

Schweizer Wohngemeinschaft ausgezeichnet

Der 3. Christliche Gesundheitskongress in Kassel endete mit der Verleihung des «Christlichen Gesundheitspreises». Der erste Preis ging an die Diakonischen Wohngemeinschaften in Riehen bei Basel.
Preisübergabe an Pfarrer Thomas und Irene Widmer-Huber.

In verschiedenen Häusern leben dort Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf zusammen. Dabei wollen die Mitarbeiter den urchristlichen Aspekt des gemeinsamen Lebens und die Probleme der Gesellschaft in eine «fruchtbare Beziehung» bringen.

Die Initianten und langjährigen Gemeinschaftsleiter, Pfarrer Thomas und Irene Widmer-Huber (Klinikseelsorger Sonnenhalde/Gemeindediakonin und Traumacoach) betonten bei der Preisverleihung, dass diese Anerkennung den gemeinschaftlichen Lebensstil in Deutschland und in der Schweiz zum Thema machen würde und damit den Aufbau von neuen, attraktiven Wohnmodellen fördere.

Sie bedankten sich bei einem der Hauptreferenten des Gesundheitskongresses, dem 87-jährigen Theologen Jürgen Moltmann: Seine Texte zum gemeinsamen Leben hätten den Anstoss zur Gründung gegeben.

Modell für Gemeinschaft

«Gemeinschaft und Freundschaft sind in Riehen der therapeutischen Beziehung vorangestellt», erklärte Cord Meyer, Hauptgeschäftsführer des Albertinen-Diakoniewerkes in Hamburg, in seiner Laudatio.

Das Schweizer Wohnmodell sei innovativ, weil hier Menschen mit psychischen Leiden nicht allein oder mit ihresgleichen in einem Heim leben, sondern integriert sind in tragfähige christliche Gemeinschaften. Seit über 15 Jahren würden die Menschen einen heilsamen Lebensraum erfahren, in welchem sie nicht nur Hilfeempfänger seien, sondern sich aktiv in die Entwicklung der Gemeinschaft einbringen können. Dieses Umfeld stärke ihr Selbstvertrauen und fördere auch die berufliche Integration, was insbesondere vor dem Hintergrund immer knapper werdender öffentlicher Ressourcen ein wertvoller Beitrag an die Gesellschaft sei.

Christen und Gesundheit

Mit dem Gesundheitspreis sollen Projekte honoriert und gefördert werden, in denen Mitarbeitende aus christlichen Gemeinden und Einrichtungen des Gesundheitswesens zusammenarbeiten, um Menschen ganzheitlich zu helfen, betonte der Vorsitzende der Jury des diesjährigen Christlichen Gesundheitspreises, Dr. Peter Bartmann. Insgesamt hatten sich 20 Initiativen um den Preis beworben.

«Alle Bewerber waren richtig gut», hiess es. Jeder hätte einen Preis verdient. So wurden auch Vertreter der anderen Projekte zum Abschluss des Gesundheitskongresses auf die Bühne im Festsaal des Kongress Palais Kassel gebeten.

Verschiedene Wohnformen

Gefördert durch die beiden Trägervereine «Offene Tür» und «Lebensgemeinschaft Moosrain», entstanden in den letzten 15 Jahren in Riehen neun Gemeinschaften mit mehr als 80 Personen. Dabei gibt es unterschiedliche Wohnformen: junge Menschen können preisgünstig ein Zimmer mieten, andere haben im Rahmen einer Hausgemeinschaft ein Studio oder eine kleine Wohnung, und für Väter oder Mütter mit ihren Kindern sowie für Familien stehen unterschiedlich grosse Wohneinheiten zur Verfügung.

«Die Wohnform des gemeinschaftlichen Lebens trifft den Nerv unserer Zeit», sagte Samuel Pfeifer, Chefarzt der Psychiatrischen Klinik Sonnenhalde, auf Anfrage. «Sensible Menschen, die eine Begleitung brauchen, wollen und sollen nicht von der Gesellschaft isoliert werden. Die Diakonischen Hausgemeinschaften Riehen haben Modellcharakter, nicht nur für die Schweiz, sondern auch darüber hinaus.»

Der mit 2000 Euro dotierte Preis wird an Initiativen vergeben, die ein Miteinander von christlicher Gemeinde und Gesundheitswesen modellhaft praktizieren.

Mehr Informationen über den Preisträger finden Sie hier.

Datum: 28.03.2012
Quelle: Livenet/PD/APD

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